Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Lesezeit: 3 min

Katharina Hirschberg als Bibi und Harriet Herbig-Matten als Tina in "Bibi & Tina - Einfach anders". (Foto: Andreas Schlieter/dpa)

"Bibi & Tina" reiten wieder, im Horrorthriller "Men" erlebt eine Frau pures Grauen, und es gibt mal wieder ein Remake von "Der Vater der Braut". Die Starts der Woche in Kürze.

Von den SZ-Kritikern

1001 Nights Apart

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Sofia Glasl: Die jungen Tänzerinnen und Tänzer lachen und weinen oft zugleich, wenn sie an Choreografien arbeiten. Ihr Keller-Studio ist irgendwo in Teheran, ihre Kunst nicht nur Underground, sondern illegal. Tanz ist in Iran seit der Islamischen Revolution 1979 verboten. Das bis dahin international beachtete Iranische Staatsballett musste sich auflösen, die Ensemblemitglieder gingen ins Exil. Die Filmemacherin Sarvnaz Alambeigi versucht in ihrem Film nun, beide Truppen zusammenzubringen. Angesichts der Schwierigkeiten und Zweifel, die ein solches Vorhaben mit sich bringt, entsteht eine bemerkenswerte und beklemmende Reflexion über den Überlebenswillen von Kunst.

Bibi & Tina - Einfach anders

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Fritz Göttler: Das fünfte Stück der beliebten Kinderfilm-Serie um das Hexenmädchen Bibi Blocksberg und ihre Freundin Tina vom Reiterhof, in der wieder einmal naive Singlust, gemeinsames Reiten durch sattes Abendsonnenlicht wie von selbst unglaubliches Kinoglück produzieren. Für Aufregung sorgen dagegen unter anderem ein fieser falscher Graf und ein Außerirdischer. Detlev Buck und Drehbuchautorin Bettina Börgerding kennen auch die wahrhaft dunkle Seite des Kinos, bis hin zu jenem Moment, da das nosferatueske Verlangen nach Nichts überwältigend wird und man sich in einen Vampirsarg zur Ruhe legen möchte. Und mancher leidet ein Leben lang an einer vermurksten jugendlichen Romeo-Performance.

Geborgtes Weiß

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Anke Sterneborg: Erst nervt das Kind im Baumarkt, und dann ist es weg. Doch das ist nur der erste einer langen Reihe von zunehmend existenzielleren Verunsicherungen. Ein albanischer Wanderarbeiter bringt den Jungen zur Mutter zurück, doch bald wird klar, dass er weniger Rettung als Störfaktor ist, in einer Kleinfamilie, die sehr viel komplizierter, fragiler, schuldbeladener ist, als sich auf den ersten Blick offenbart. Wo hört Fürsorge auf, wo beginnt Übergriffigkeit, im ungleichen Verhältnis zwischen privilegiertem Westen und prekärem Osten? Das ist nur eine von vielen gesellschaftspolitischen Fragen um die der zweite, mit Susanne Wolff und Ulrich Matthes prominent besetzte Spielfilm von Sebastian Ko in den klamm verwunschenen Moorlandschaften des Hohen Fenn kreist.

Men

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Tobias Kniebe: Die sehr tolle Jessie Buckley spielt eine junge Frau, schwer traumatisiert vom Selbstmord ihres Mannes, die in ein gemietetes englisches Landhaus mit Provinzkaff und viel Grün drumherum flüchtet. Die Männer dort sind klebrig bis komplett verstörend und sehen alle gleich aus, inklusive Vermieter und Priester, und Alex Garland schwelgt in einer genauso minimalistischen wie erfolgreichen Studie weiblichen Unwohlseins. Die Kraft dieser Idee lässt nur leider nach, als alles in eine klassisch-symbolistische Horror-, Blut- und Schleimorgie mündet.

Monsieur Claude und sein großes Fest

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Nils Minkmar: Im dritten Teil der unkorrekten Familiengeschichte von Philippe de Chauveron geht es um ein Fest zum Hochzeitstag der Verneuils, zu dem die Familien der Schwiegersöhne anreisen. Das wäre schon Heimsuchung genug, wenn nicht auch ein deutscher Kunsthändler irritierend charmant seine perversen Pläne verfolgte. Super unkorrektes, sehr temporeiches Vergnügen aus dem Milieu der schon Flaubert verhassten französischen Provinzbourgeoisie.

Der Sommer mit Anaïs

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Juliane Liebert: Der "Sommer mit Anaïs" von Charline Bourgeois-Tacquet ist ein sehr französischer Film, nicht nur, weil die Figuren französisch sprechen. Alles von der Hauptfigur Anaïs, die mit unglaublichem Tempo durch die Szenen flirrt, bis zur ménage à trois mit alterndem Verleger plus Frau ist so urtypisch "französischer Film", dass man sich eigentlich einen zweiten Film wünscht, eine Reportage, die sich mit den emotionalen und physischen Folgen von so viel Französischheit auseinandersetzt. Und das ist ein Kompliment! Unbedingt zu dritt ins Kino gehen, sonst halten einen alle für spießig.

To the Ends of the Earth

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Philipp Stadelmaier: Kiyoshi Kurosawa ist ein Meister des Unheimlichen und Übernatürlichen. Geister gibt's hier zwar keine, dennoch führt die Reise der japanischen Moderatorin Yoko (Atsuko Maeda) durch Usbekistan, wo sie mit einem Fernsehteam eine Doku über Land und Leute dreht, über die Enden der sichtbaren Erde hinaus in ihr eigenes, unruhiges Innenleben. Ein wunderbarer Reisefilm, der sich allein für die Szene lohnt, in der Yoko in einem leeren Theater in Taschkent Edith Piaffs "Hymne à l'amour" singt - auf Japanisch.

Der Vater der Braut

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Doris Kuhn: Party und Patriarchat. Gaz Alazraki erzählt in seinem Remake von einer Hochzeit, diesmal im lateinamerikanischen Milieu von Miami, da lässt sich mehr Tradition behaupten. Der Brautvater, Kubaner, ist eitel, der Bräutigamsvater, Mexikaner, ist großspurig. Schlagartig bricht Konkurrenz zwischen den Männern aus, egal ob es um ihren Reichtum geht, ihre familiäre Herrschaft oder eben darum, wie man eine Hochzeitsfeier ausrichtet. Das sorgt für viel Komödie. Das Brautpaar selbst hat wenig zu melden, es muss erst ein Hurrikan her, damit es sich gegen die Familie durchsetzen kann.

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