Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Lesezeit: 3 min

Man kann es nicht allen recht machen. Das Außenministerium der Philippinen hat Vorführungen des Films "Uncharted" mit Tom Holland und Sophia Taylor Ali gestoppt. (Foto: Clay Enos/dpa)

Ein Remake des "Texas Chainsaw Massacre". Ein Ost-West-Drama mit Corinna Harfouch. Und ein Abenteuerfilm mit Tom Holland und Mark Wahlberg. Die Starts der Woche in Kürze.

Von den SZ-Kritikern

Der Alpinist

Doris Kuhn: Zwei Jahre folgen Peter Mortimer und Nick Rosen dem Bergsteiger Marc-André Leclerc, dem ungewöhnlichsten unter den sowieso ungewöhnlichen Free-Solo-Alpinisten: Er geht die wagemutigsten Routen ohne Hilfsmittel, er lehnt dabei jede Begleitung ab, er scheut die Öffentlichkeit, die seine Kollegen schätzen. Entsprechend ist diese Dokumentation nicht nur eine Biografie mit atemberaubenden Kletterbildern, sondern auch eine Reflexion über einen persönlichen, nahezu spirituellen Zugang zur Natur.

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End of Season

Anke Sterneborg: Während eine Coverversion von Nenas "99 Luftballons" läuft, sind die in der Nacht leuchtenden Fenster eines Wohnhausblocks zu sehen, jedes Fenster ein Leben. In eines davon klinkt sich Elmar Imanoff in seinem Spielfilmdebüt ein. Die Momentaufnahme einer kleinen Familie in Aserbaidschan, ein junges Paar und ihr volljähriger Sohn. Ein Ausflug ans Meer, in dessen Verlauf die Mutter spurlos verschwindet, lässt feine Risse in den Beziehungs- und Familienstrukturen aufbrechen, in denen sich die gesellschaftlichen Probleme des Landes spiegeln. Die skizzenhaft ausgelegten Szenen und poetischen Impressionen sperren sich gegen eine schlüssige Dramaturgie.

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Das Mädchen mit den goldenen Händen

Sofia Glasl: Auch zehn Jahre nach dem Mauerfall steckt die ostdeutsche Provinz noch zwischen DDR-Vergangenheit und den Verheißungen der Wende fest. Während ihre Tochter Lara wortwörtlich schon im Westen angekommen ist, klammert Gudrun sich kurz vor ihrem 60. Geburtstag an Erinnerungen. Als das Kinderheim, in dem sie einst aufwuchs, verkauft werden soll, brechen alte Familienwunden wieder auf und reflektieren zugleich aufeinanderprallende Weltbilder. Die Schauspielerin Katharina Marie Schubert erzählt in ihrem Regiedebüt behutsam und klischeebefreit vom Dilemma zwischen Ost und West. Corinna Harfouch ringt der rauen Gudrun einen störrischen Pragmatismus ab, der sie in ihrer Sperrigkeit überzeugend macht.

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Noch einmal, June

Josef Grübl: In ihrem Haus wohnen Fremde, ihre Firma geht den Bach runter, und die Kinder reden auch nicht mehr miteinander: Die Rentnerin June hat also einiges zu erledigen. Dass sie einen Schlaganfall hatte, dement ist und seit fünf Jahren in einem Pflegeheim lebt, scheint sie vergessen zu haben. Der in Australien arbeitende Neuseeländer JJ Winlove erzählt in seinem Spielfilmdebüt von einem unerwarteten Erwachen, wie es wohl nur in Filmen möglich ist. Die bittere Realität von Krankheit und Siechtum blendet er weitgehend aus, diese Familienzusammenführung kommt im Gewand einer Feelgood-Komödie daher.

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Der Pfad

Nicolas Freund: Südfrankreich, 1941. Der Norden des Landes ist von den Nazis besetzt, in Marseille versammeln sich deutsche Intellektuelle, denen die Flucht noch nicht gelungen ist. Ihre letzte Chance ist der Weg über die Pyrenäen nach Spanien und dann weiter Richtung Amerika. Mit dabei: der Journalist Ludwig (Volker Bruch), sein Sohn Rolf (Julius Weckauf) und Adi, der Hund. Tobias Wiemann möchte mit der Verfilmung des Jugendbuchs von Rüdiger Bertram die Flucht vor den Nazis mit allen Opfern und Entbehrungen für ein junges Publikum nacherzählen, was nur teilweise gelingt. Wenn Rolf auf einem gestohlenen Pferd mit seiner neuen Freundin jauchzend durch mediterrane Landschaften prescht, hat das mit einer verzweifelten Flucht vor den Nazis nicht mehr viel zu tun.

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Texas Chainsaw Massacre

Sofia Glasl: Knapp fünfzig Jahre und sechs Neuauflagen nach Tobe Hoopers Slasher-Hit "Blutgericht in Texas" treffen das Final Girl von damals und der Metzger Leatherface bei David Blue Garcia wieder aufeinander. Er hat damals all ihre Freunde zerhackt und seiner hungrigen Familie serviert, sie war die einzige Überlebende und macht seither als Polizistin Jagd auf ihn. Wieder taucht eine Gruppe Jugendlicher in der texanischen Pampa auf, diesmal allerdings mit Geschäftsinteresse. Die kleinen Immobilienhaie wollen eine Geisterstadt wiederbeleben und dafür Leatherface und seine Mutter enteignen. Mal ehrlich: Wer würde da nicht gerne zur Kettensäge greifen? Eben. Der Serienkiller wird aus Versehen zum bemitleidenswerten Sozialverlierer, und der Film kannibalisiert sich dadurch selbst.

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Uncharted

Fritz Göttler: Schatzsucher haben heute, nach Schliemann und Indiana Jones, keinen ganz so tollen Ruf mehr. Das gilt auch für Tom Holland und Mark Wahlberg als Nate und Sully im Film von Ruben Fleischer. Der basiert auf einem adventure game, das vor fünfzehn Jahren gestartet wurde und so beliebt und erfolgreich ist, dass die Fans schon mal kritisch prüfen, ob die Figuren der Filmversion denen des Originals entsprechen. Nate und Sully sind hinter dem Schatz des Magellan her, ihnen hinterher ist wiederum Antonio Banderas. Die Suche in den Katakomben von Barcelona ist eher mühsam, mehr Game als Kino, aber am Schluss wird dann doch ein Schatzschiff gefunden, das, wie es sich für ein solches gehört, in den Himmel segelt.

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