Berlin:70 Jahre Luftbrücke: Jubiläumsfeier am Flughafen Tempelhof

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Berlin (dpa/bb) - Auf den Tag genau 70 Jahre nach dem Ende der sowjetischen Blockade West-Berlins richtet die Hauptstadt ein "Fest der Luftbrücke" aus. Berliner und Gäste aus aller Welt sind dazu am 12. Mai eingeladen, wie der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Montag sagte. 50 000 Besucher werden auf dem Vorfeld und in zwei Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof erwartet.

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Berlin (dpa/bb) - Auf den Tag genau 70 Jahre nach dem Ende der sowjetischen Blockade West-Berlins richtet die Hauptstadt ein „Fest der Luftbrücke“ aus. Berliner und Gäste aus aller Welt sind dazu am 12. Mai eingeladen, wie der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Montag sagte. 50 000 Besucher werden auf dem Vorfeld und in zwei Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof erwartet.

Unter anderem mit Zeitzeugengesprächen, Ausstellungen und einer Videoinstallation aus Archivmaterial sollen Besucher in die damalige Zeit eintauchen können, wie Projektleiterin Ellen Wölk sagte. Zu den Exponaten zählen historische Fotos und Fahrzeuge von damals aus der Sammlung des Deutschen Technikmuseums. Dazu gehört auch ein Rosinenbomber, der dauerhaft auf dem Vorfeld des Ex-Flughafens steht.

Besucher können den Angaben zufolge nur über das Tempelhofer Feld, den angrenzenden Park, auf das Festgelände gelangen. Finanziert wird die Feier mit rund einer Million Euro von mehreren Förderern wie der Berliner Lotto-Stiftung. Es präsentieren sich dort laut Ankündigung auch mehrere Hilfsorganisationen, so etwa das Deutsche Rote Kreuz. Daneben gibt es Musik und ein Kinderprogramm.

Das Ende der Berlin-Blockade sei ein besonderes Datum in der Geschichte der Stadt, betonte Müller. Die damalige Hilfe der Alliierten für Deutschland sei keine Selbstverständlichkeit gewesen. Die Solidarität habe nicht nur konkret dem Überleben gedient, sondern auch Mut und Kraft zum Durchhalten gegeben. Auch in seiner eigenen Familie, so Müller, habe die Erinnerung an die Luftbrücke immer eine große Rolle gespielt. Sein Vater habe zu den Kindern gehört, die in Tempelhof den Abwurf von Süßigkeiten erwarteten.

Ob der zu besonderer Berühmtheit gelangte US-Luftbrückenpilot Gail Halvorsen am 12. Mai teilnehmen kann, stehe noch nicht fest, sagte Müller. Halvorsen hatte im Landeanflug selbstgebastelte Taschentuch-Fallschirme mit Schokolade und Kaugummis abgeworfen und damit unter Kollegen viele Nachahmer gefunden.

Über die Luftbrücke versorgten Amerikaner, Briten und Franzosen offiziell ab dem 26. Juni 1948 mehr als zwei Millionen Einwohner West-Berlins mit Lebenswichtigem. Zuvor hatte die Sowjetunion sämtliche Straßen, Bahnlinien und Wasserwege sperren und den Strom abschalten lassen. In der Folgezeit - fast ein Jahr lang - brachten die Alliierten mit fast 280 000 Flügen mehr als zwei Millionen Tonnen Güter wie Kohle und Lebensmittel in die Stadt. Am 12. Mai 1949 hob die Sowjetunion schließlich die Blockade West-Berlins auf.

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