Es gab in St. Pauli eine Zeit zwischen den Beatles und Tocotronic, zwischen dem Nachkriegsprovisorium für Sex und Alkohol und der Gentrifizierung durch Künstler und Studenten in den späten Achtzigern, da war das Viertel auf dem Höhepunkt seiner Verruchtheit. Der unsanierte Stadtteil, in dem ein tödlicher Revierkrieg zwischen den Zuhälterringen GMBH und Nutella-Bande tobte, wo Fritz Honka seine Opfer in den Elendskneipen "Goldener Handschuh" und "Elbschlosskeller" aufsammelte, und wo der "Strich" jeden Abend ab acht das Straßenbild zwischen Fischmarkt und Reeperbahn prägte, war wie kein zweiter Ort in Deutschland mit Lust und Angst besetzt.
Bildband "St. Pauli. Fotografien 1975-1985" von Enno Kaufhold:Alltag eines Mythos
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Zwischen 1975 und 1985 fotografierte Enno Kaufhold St. Pauli bei Tageslicht - mit versteckter Kamera.
Von Till Briegleb
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