Ausstellung über Edvard Munch in Berlin:Der letzte Schrei

Lesezeit: 6 min

In die hübsche Skandinavien-Mode zur Jahrhundertwende in Berlin platzten Munchs Werke wie eine Bombe. Hier: "Rot und Weiß" (1899/1900). (Foto: Halvor Bjørngård/Munch, Oslo)

Edvard Munch malte bedeutende Werke in Berlin und trank sich durch die Nächte. Die Berlinische Galerie feiert diese Aufenthalte nun mit einer prächtigen Ausstellung.

Von Johanna Adorján

Man sollte sich vom langweiligen Titel nicht abschrecken lassen. Edvard Munch - Zauber des Nordens. Ja, da will man natürlich eigentlich nicht stören. Dabei erzählt die Munch-Ausstellung, die ab Freitag in der Berlinischen Galerie zu sehen ist, eine aufregende Geschichte, vor allem von Berlin aus gesehen: dass nämlich dieser bedeutende Künstler, der zu einer Zeit, in der alle Welt brav Exterieurs malte, radikal subjektiv sein eigenes Empfinden zum Zentrum seiner Kunst machte und damit der Moderne den Weg bereitete, ohne Berlin nicht zu denken ist. Edvard Munch hat wichtige, prägende Jahre in der Hauptstadt des Kaiserreichs verbracht, von 1892, mit Unterbrechungen, bis 1908. Er hat hier viele berühmte Werke geschaffen, sich als Künstler etabliert - und mit Sicherheit mehr für Berlin getan als Berlin für ihn. Gleich seine erste Berliner Ausstellung wirbelte den Mief des hiesigen Kulturbetriebs auf und entfachte einen Sturm, der die Stadt in die Zukunft trieb.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMarmor
:Feiner Stein

Marmor ist eines der ältesten Materialien in der Kunst, gerade wird das Gestein im Design wiederentdeckt. Über Michelangelos Tricks, schneeweißen Pomp und geschmeidige Alternativen.

Von Anne Goebel, Kia Vahland

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: