Duran Duran im Interview:"Natürlich verrennst du dich mal"

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Man darf keinen Trends nachjagen: Duran Duran, 2021. (Foto: John Swannell)

Lebenshilfe von "Duran Duran": Nick Rhodes und John Taylor über die Frage, wie man in Würde altert, ohne sich und andere zu langweilen.

Interview von Jakob Biazza

Imposantes Hotel, viel Marmor, geschwungene, helle Wände. Drumherum feinstes, weiß getünchtes Sonnen-Hamburg: Ruderklubs, Konsulate, weiter Blick über die Außenalster. Nick Rhodes, Keyboarder und Synthie-Tiefentaucher bei Duran Duran, hat die Unterkunft, The Fontenay, selbst ausgesucht. "Ich bitte Sie, natürlich habe ich das. So etwas überlässt man nicht anderen - nicht nach Jahrzehnten des Tourens." Jetzt sitzt er zusammen mit Bassist John Taylor (Trucker-Cap, Band-Shirt, Rennradfahrer-Figur, wenn er grinst, hat er enorme Ähnlichkeit mit dem Komiker Jim Carrey) in einer Suite - schlaue, freundliche Augen, seidene Blouson-Jacke, aufwendig unordentlicher Seitenscheitel, Sneaker, nach denen man bestimmt lange suchen muss. Man sollte solche Sachen mit um die 60 eigentlich nicht mehr tragen können. Eigentlich. Denn die beiden können. Am Freitag erscheint das neue Album ihrer Band: "Future Past", Nummer 15. Immer noch ambitionierter, aber auch altersgerechter Synthie-Pop, in den vor allem Blur-Gitarrist Graham Coxon als Gastmusiker ein paar tolle Scharten fräst. Die Refrains sind immer noch Hymnen-groß, die gemeinsame Spielfreude womöglich noch größer. Dazwischen: Feiner Disco-Glitter, bisschen Pop-Klebrigkeit, Spuren von 80er-Melancholie. Nichts, was die Welt noch mal aus den Angeln hebt - aber fast immer stilsicher. Das ist ja viel. Von den 14 vorherigen Alben, von denen einige Pop-Maßstäbe gesetzt haben, konnten die Briten in 40 Jahren etwa 100 Millionen Stück verkaufen.

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