Das nordrhein-westfälische Kultur- und Wissenschaftsministerium will die Wahl Donatella Fiorettis zur Rektorin der Kunstakademie Düsseldorf auf ihre Rechtmäßigkeit hin prüfen. Der Akademie ging am Mittwoch ein Brief des Ministeriums mit einem Fragenkatalog zum Wahlverfahren zu. Es handele sich ausschließlich um technische und rechtliche, nicht um Personalfragen, heißt es.
Die 60-jährige Italienerin, die seit 2017 eine Professur für Baukunst in Düsseldorf innehat, war kurz vor Weihnachten in einer gemischten Präsenz- und Online-Wahl des Akademie-Senats zur Nachfolgerin des zurückgetretenen Rektors Karl-Heinz Petzinka gewählt worden. Ihr Gegenkandidat, der kommissarische Rektor und Professor für Kunstgeschichte, Johannes Myssok, war mit sieben zu acht Stimmen unterlegen. Zur Begründung des Hybridverfahrens hatte die Kunstakademie auf die nordrhein-westfälische Corona-Hochschulverordnung verwiesen. Eine Ausnahmeregelung zur Online-Wahl sei aber nur möglich, wenn die pandemische Lage es gebiete, heißt es dazu aus dem Ministerium. Dies sei im Dezember nicht mehr der Fall gewesen. Donatella Fioretti soll während der Wahl in Afrika gewesen und von dort zur Wahl zugeschaltet worden sein.
Die formelle Ernennung der Akademie-Rektorin nach der Wahl obliegt dem Kulturministerium. Sollte es Verfahrensfehler gegeben haben, müsste die Wahl wiederholt werden. Die Kunstakademie, die in diesem Jahr ihr 250-jähriges Bestehen feiert, hat nun zwei Wochen Zeit, um auf die Fragen zu antworten.