Die documenta 15 wird wie geplant vom 18. Juni bis 25. September 2022 stattfinden. Das gab Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) am Freitag auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Kassel bekannt. Im Vorfeld einer außerordentlichen Sitzung des documenta-Aufsichtsrats war angesichts der globalen Pandemie-Lage über eine Verschiebung der 1955 gegründeten Kunstausstellung spekuliert worden. Die Entscheidung der Gesellschafter fiel einstimmig aus.
Zur Begründung verwies OB Geselle auf die "gesellschaftspolitische und kulturelle Verantwortung", die mit der documenta verbunden sei. Es gehe darum, ein Zeichen für "Hoffnung, Zuversicht, Glaube und Liebe" zu geben. Mit ihrem auf Teilhabe und Gemeinschaft gerichteten Konzept gehöre die documenta genau in diese Krisenzeit.
Geselle deutete an, dass die Gesellschafter sich um eine Deckung der zu erwartenden Mehrkosten durch höhere Sicherheitsanforderungen und geringere Teilnehmerzahlen bemühen werden. Angela Dorn, stellvertretende Vorsitzende des documenta-Aufsichtsrates und hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, hoffte darauf, dass die documenta ein "Abbild ihrer Zeit" sein könne. Ade Darmawan, Mitglied des Kuratoren-Kollektivs ruangrupa begrüßte die Entscheidung der documenta-Gremien. Der Kurator gab bekannt, spätestens im September die Liste der 53 Künstlerinnen und Künstler bekannt zu gebe, die zur documenta eingeladen werden.