Diözesanmuseum:Nonnen mit Spaß am Spiel

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Zwei außergewöhnliche Ausstellungen in Frauenklöstern von Beuerberg und Landshut

Von Sabine Reithmaier

Mitmachen ist die Devise der Ausstellung "Das Spiel beginnt!" im Kloster Beuerberg. Die Spielfreude der Salesianerinnen, die die Schau im Vorjahr schon andeutete, hat Christoph Kürzeder, der Leiter des Freisinger Diözesanmuseums, jetzt zum Thema erhoben. Gleich an der Klosterpforte zieht jeder ein Los. Das Bild eines Heiligen ist darauf zu sehen, vermerkt auch dessen besondere Tugend, Entsagung etwa oder Dienstfertigkeit. Später im Chor, wo sich früher die Klosterschwestern täglich zum Gebet versammelten, kann man sich dann unter seinen Heiligen setzen und ein paar Minuten über dessen wertvolle Eigenschaften meditieren. Die Salesianerinnen freilich, die alljährlich am 31. Dezember ein Los zogen, mussten sich mit der Tugend ein ganzes Jahr lang auseinandersetzen. Sie verstanden es meisterhaft, sich ihren Alltag durch spielerische Elemente zu erleichtern. Angefangen bei den Orakelgeschichten und der Tradition des Jahresloses, das jeder Schwester außer der Jahrestugend auch eine neue Zelle sowie einen neuen Platz in Chor und Refektorium zuwies, bis hin zu dem riesigen, bislang noch nie gezeigten Kostümfundus, der jetzt in Vitrinen zu bewundern ist. Die Nonnen spielten an den hohen Feiertagen leidenschaftlich Theater, wählten alljährlich eine "Bohnenkönigin". Wer die in einem Kuchen eingebackene Bohne fand, wurde zumindest einen Tag lang zur Königin.

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