Die Walküre:Rausch, Schmerz

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Kapitalismus, Sozialismus, Katastrophe: Foto aus "Die Walküre". (Foto: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath)

Castorf hat Wagners Ring-Mythos in die Ost-West-Konfrontation des 20. Jahrhunderts gespannt. Petrenko lässt nichts unbeleuchtet in der Musik. So sitzt man im Bayreuther Festspielhaus quasi in Wagners Kopf.

Wie ausgedehnt und bedeutsam die Piano- und Pianissimophasen hier sind, welche Atem versetzenden Generalpausen es gibt - wenn sie jemand so sorgfältig ausarbeitet, ihnen mit jener Lust an klanglicher Differenzierung, untrüglichem Sinn für ihre Funktion im Drama und der Genauigkeit der Phrasierung begegnet wie Kirill Petrenko. Er tut das, was einst Sergiu Celibidache, in manchem ein Geistesverwandter, so auf den Punkt gebracht hat: Artikulieren heißt vermenschlichen.

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