"Die Brücke von Mostar":Näher kommende Einschläge

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Nur eine aus der Clique wird den Krieg überleben: Emina (vorne: Simin Soraya), die in "Die Brücke von Mostar" auch als Erzählerin fungiert. (Foto: Kerstin Schomburg)

Die schlimmste Mutprobe ist der Krieg: "Die Brücke von Mostar" von Igor Memic als deutsche Erstaufführung am Theater Oberhausen.

Von Martin Krumbholz

Mostar liegt im Süden von Bosnien-Herzegowina, nahe dem Meer. Die Alte Brücke, von der Igor Memic erzählt, zu Shakespeares Zeiten erbaut, 1993 im Krieg zerstört, 2004 wieder aufgebaut, symbolisiert die Zweiteilung des Landes und der Stadt, denn sie verbindet (oder verbindet eben nicht) die kroatisch-katholische Bevölkerung mit der bosnisch-muslimischen. Jugoslawien war vor seiner Auflösung ein vorbildlich multi-ethnisches, wenn auch künstliches Gebilde; Mostar wird im Stück als "ein unendlich verdrehter Zauberwürfel aus Religionen" bezeichnet. Der grausame Bürgerkrieg zwischen 1992 und 1995 hat dem Würfel seine Magie genommen. Davon handelt das Stück "Die Brücke von Mostar" (im Original: "Old Bridge").

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