Denkmäler:„Kugelensemble“: Kunstwerk von Karl Clauss Dietel übergeben

Blick auf das „Kugelensemble“ aus Kupfer. (Foto: Sebastian Willnow/dpa/ZB)

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Chemnitz (dpa/sn) - Eineinhalb Jahre nach dem Tod des Formgestalters Karl Clauss Dietel (1934-2022) hat die Stadt Chemnitz ein noch von ihm erarbeitetes Kunstwerk enthüllt. Das „Kugelensemble“ besteht aus neun Kupferkugeln, die größtenteils von einem ehemaligen Brunnen stammen. Den hatte Dietel den Angaben zufolge 1974 mit seinem Kollegen Reinhard Grütz entworfen. Vor einigen Jahren sei die Idee entstanden, aus den verbliebenen Kugeln ein neues Kunstwerk zu schaffen, informierte die Stadt Chemnitz.

Von der Idee bis zur Fertigstellung seien vier Jahre vergangen, hieß es. Die Überarbeitung der Kugeln habe sich als aufwendiger erwiesen als anfangs gedacht. Weitere Verzögerungen habe es infolge der Corona-Pandemie und von Dietels unerwartetem Tod am 2. Januar 2022 gegeben. Schließlich seien die Arbeiten vom Dresdner Metallbaukünstler Alexander Bergmann vollendet worden. Das Objekt wurde nun am Donnerstag feierlich übergeben. Es ziert den neu gestalteten Wenzel-Verner-Platz im Chemnitzer Heckert-Wohngebiet.

Karl Clauss Dietel hat vielen Produkten in der DDR ihr Aussehen gegeben - vom Moped über Schreibmaschinen bis hin zum Radio mit Kugellautsprechern. Charakteristisch für seine Entwürfe ist das „offene Prinzip“. Dabei bilden die einzelnen Elemente klar getrennte Einheiten. Sein Wirken setzte er nach der Wiedervereinigung fort und gestaltete etwa ein Multifunktionstelefon und Elektrofahrräder. 2014 wurde Dietel für sein Lebenswerk mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

© dpa-infocom, dpa:230629-99-231876/2

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