Die Verhandlungen liefen im Hintergrund schon länger, am Montag gaben Warner Chappell Music und die Erben von David Bowie dann eine Pressemitteilung heraus: Demnach hat der US-Musikverlag die weltweiten Verlagsrechte am gesamten Werk des 2016 gestorbenen Sängers und Komponisten gekauft. Offiziell wurde keine Summe genannt, das Portal Variety zitiert allerdings ungenannte Quellen, denen zufolge Warner 250 Millionen Dollar (rund 220 Millionen Euro) zahlen soll.
Der Deal umfasst laut Warner sämtliche David-Bowie-Songs, also auch Material, das er etwa für Soundtracks oder sein Bandprojekt Tin Machine geschrieben hat - insgesamt also Hunderte Stücke wie "Space Oddity", "Changes", "Let's Dance", "Ziggy Stardust", "Starman", "Heroes" oder "Fame". Branchenberichte betonen allerdings, dass einige weniger bedeutende Veröffentlichungen von vor 1968 nicht den Erben gehören. Die Rechte an den Aufnahmen von Bowies Musik seit 1968 lagen bereits beim Musiklabel Warner Music - beide Firmen gehören zur Warner Music Group.
In den vergangenen Monaten hatten auch viele noch lebende Künstler die Rechte an ihren Songs verkauft. Mitte Dezember wurde etwa bekannt, dass Bruce Springsteen seinen gesamten Rechtekatalog an Sony abtrat - laut New York Times für 500 Millionen Dollar. Auch ZZ Top, Tina Turner, Bob Dylan und Paul Simon gingen den Schritt zuletzt. Die Gründe sind unter anderem sinkende Tonträgerverkäufe und wegen der Pandemie wegbrechende Konzerteinnahmen - während Erlöse aus dem Streaming- und Serienboom für die Branche wertvoller werden.