Daniel Kehlmanns Roman "Lichtspiel":Makellos, eigentlich

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Ab wann ist die Kunst nur noch eine fatale Ausrede? Der Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst, Dritter von rechts, ist die Hauptfigur in Daniel Kehlmanns neuem Roman (Foto: SZ Photo/Süddeutsche Zeitung Photo)

"Lichtspiel", der neue Roman von Daniel Kehlmann, löst alle Erwartungen ein. Und ist doch kaum mehr als die Abfolge beeindruckend guter Szenen.

Von Cornelius Pollmer

Man säße gerne einmal in Daniel Kehlmanns Kopf, wenn er wieder auf die Suche geht, auf die Suche nach der richtigen Distanz. Es muss ja diese Phasen geben, in denen der außergewöhnlich erfolgreiche und populäre Schriftsteller Kehlmann als Jäger im Geiste erst eine historische Figur entdeckt, die ihm geeignet erscheint, seinen nächsten Roman zu tragen - und in denen er dann, beim Schreiben, seine Position zu dieser Figur zu suchen beginnt, jenen sweet spot also, von dem aus "Die Vermessung der Welt" entstand und letztlich sogar "Tyll", Kehlmanns in jeglicher Hinsicht fantastisches Kunstwerk über einen Gaukler in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

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