Der minutenlange Schlussapplaus nach den letzten Takten der Neunten Symphonie von Beethoven tut Daniel Barenboim sichtlich gut. Das Publikum im ausverkauften Saal der Staatsoper Unter den Linden steht und jubelt. Aber es ist nicht der verbrüderungstrunkene, frenetische Götterfunkenjubel, wie man ihn nach dem gigantischen Schiller'schen Chorfinale der Neunten sonst oft erlebt. Denn dafür ist Barenboims Blick auf dieses Werk, das bis heute schwer an seiner Botschaft schleppt und doch in Wahrheit ein Rätsel bleibt, an diesem Abend zu persönlich, ja fast intim.
Daniel Barenboim und die Berliner Staatskapelle:Eine neue Stufe der Wahrhaftigkeit
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Nachdem er Herzensprojekte krankheitsbedingt absagen musste, kehrt der Dirigent Daniel Barenboim mit der Neunten Symphonie von Beethoven ans Pult zurück.
Von Julia Spinola
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