Der amerikanische Schriftsteller Cormac McCarthy ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Das gab sein Verlag Knopf bekannt. Erst vor wenigen Monaten waren nach langer Pause gleichzeitig zwei neue Romane von ihm erschienen, "Der Passagier" und "Stella Maris". Es wurden seine letzten.
McCarthy, der weitab der literarischen Zentren im Süden der USA lebte, keine Lesungen und so gut wie nie Interviews gab, gehörte trotzdem zu den bekanntesten amerikanischen Autoren seiner Generation. Seine Bücher waren geprägt von einem kargen Existenzialismus, in seinen Romanwelten regierten Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Trotzdem hatten sie nichts Anklagendes, es gibt bei McCarthy niemanden, der für das menschliche Verhängnis verantwortlich gewesen wäre. McCarthys Nihilismus war rau, aber keinesfalls grimmig, nicht zuletzt wurde er für seinen feinen Humor bewundert.
Harold Bloom zählte McCarthy zu den großen amerikanischen Schriftstellern seiner Zeit
McCarthy wurde wegen seiner rauen Landschaften und seiner minimalistischen Sprache oft dem Southern Gothic zugerechnet. Andere sagten, dass Hemingway einen größeren Einfluss auf seine Prosa hatte als Faulkner. Der einflussreiche Literaturwissenschaftler Harold Bloom zählte McCarthy neben Philip Roth, Don DeLillo und Thomas Pynchon zu den vier großen amerikanischen Schriftstellern seiner Zeit.
1992 wurde sein Roman "All The Pretty Horses" mit dem National Book Award ausgezeichnet, dem wichtigsten Literaturpreis der USA. Für den postapokalytischen Roman "The Road" bekam er 2007 den Pulitzer-Preis, im Jahr darauf bekam die Verfilmung seines Romans "No Country For Old Men" den Oscar für den besten Film. Jetzt ist Cormac McCarthy im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Santa Fe, New Mexico, gestorben.