Türkei:Ein Volk verändert sich

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Anhänger der sozialdemokratischen CHP jubeln auf Istanbuls Straßen am 31. März nach der gewonnenen Wahl. (Foto: Ozan Kose/AFP)

Die Demokraten der Türkei feiern ihren Sieg und wundern sich gleichzeitig: Wie ist das möglich? Und: Wird der Wind des Wandels anhalten und Erdoğan aus dem Palast fegen?

Gastbeitrag von Can Dündar

Die Türkei ist das Land der Überraschungen. Am 14. Mai vergangenen Jahres trafen sich im Garten des Gorki-Theaters Berlin etwa hundert hier lebende Exilanten aus der Türkei, um die Präsidentschaftswahl zu beobachten. Wir alle waren voller Hoffnung. Nahezu alle Meinungsumfragen deuteten auf ein Ende von Erdoğans 22 Regierungsjahren hin. Das Wahlergebnis am Abend war dann eine Enttäuschung: Erdoğan hatte im ersten Wahlgang 49,5 Prozent geholt und sich fünf weitere Jahre im Amt gesichert. Der Wandel in der Türkei ist in ferne Zukunft gerückt, dachten die meisten von uns auf dem Heimweg.

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:Sag niemals nie

Seit zwei Jahrzehnten gibt es in der Türkei ein ungeschriebenes Gesetz: Wenn gewählt wird, gewinnt Erdoğan. Seit Sonntag ist das anders. Und plötzlich hoffenviele Menschen, dass bald noch etwas viel Größeres ins Rutschen geraten könnte.

Von Raphael Geiger

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