Bremen:Bremer Eiswette: Weser seit über 70 Jahren eisfrei

Bremen (dpa/lni) - Der Ausgang der traditionellen Eiswette an der Weser stand schon vorher fest: Der Fluss war am Dreikönigstag nicht zugefroren. Hunderte Menschen verfolgten am Samstag bei trockenem Wetter dennoch das Spektakel am Weserdeich nahe der Innenstadt.

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Bremen (dpa/lni) - Der Ausgang der traditionellen Eiswette an der Weser stand schon vorher fest: Der Fluss war am Dreikönigstag nicht zugefroren. Hunderte Menschen verfolgten am Samstag bei trockenem Wetter dennoch das Spektakel am Weserdeich nahe der Innenstadt.

Der Ablauf der Eiswettprobe ist genau festgelegt: Die Hauptrolle hat ein 99 Pfund schwerer Schneider, der mit einem heißen Bügeleisen in der Hand die Weser überqueren soll, um festzustellen, ob die Weser „geiht oer steiht“.

Doch bevor es zur Eisprüfung kommt, bringt das meist zu spät kommende Schneiderlein das Präsidium der Eiswette von 1829 leicht aus der Ruhe. Am Ende entwischt der Schneider nämlich wie üblich zu einem bereitliegenden Boot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGZRS), um trockenen Fußes auf die andere Seite des Flusses zu gelangen. Diesmal brachte er den „Eiswett-Schnaps“ an Bord der „Hubertus“, einem Tochterboot des Seenotrettungskreuzers „Eugen“, an das andere Weserufer.

Der Eiswetten-Brauch geht auf Bremer Kaufleute zurück. Sie wetteten 1828, ob die Weser Anfang Januar 1829 zugefroren sein würde. Das war allerdings zuletzt vor über 70 Jahren der Fall. Ebenso traditionell ist das Eiswettfest jeweils am dritten Samstag im Januar. Rund 800 Herren treffen sich zu einem stundenlangen Essen. Dabei werden Spenden für die DGzRS gesammelt. Jährlich kommen dabei rund 450 000 Euro zusammen.

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