Altheim:Advents-Brauch Oberschwaben: Herbergen für Maria und Josef

Langenenslingen/Altheim (dpa/lsw) - Gläubige Katholiken in Oberschwaben halten an einem alten Advents-Brauch fest: Sie geben Figuren von Maria und Josef jeweils für eine Nacht Herberge. Neun Tage vor Weihnachten beginnt in Altheim-Heiligkreuztal (Kreis Biberach) die Reise der Tonfiguren von Haus zu Haus, wie Initiatorin Renate Bruggesser erklärte. Die 67-Jährige kennt den Brauch aus ihrer Kindheit im nur wenige Kilometer entfernten Unlingen, wo lediglich eine Marienstatue die Runde gemacht hat. Vor gut 20 Jahren hat sie die Tradition an ihrem neuen Wohnort wieder aufleben lassen, wo sie ihren Angaben zufolge schon Jahre zuvor ausgestorben war.

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Langenenslingen/Altheim (dpa/lsw) - Gläubige Katholiken in Oberschwaben halten an einem alten Advents-Brauch fest: Sie geben Figuren von Maria und Josef jeweils für eine Nacht Herberge. Neun Tage vor Weihnachten beginnt in Altheim-Heiligkreuztal (Kreis Biberach) die Reise der Tonfiguren von Haus zu Haus, wie Initiatorin Renate Bruggesser erklärte. Die 67-Jährige kennt den Brauch aus ihrer Kindheit im nur wenige Kilometer entfernten Unlingen, wo lediglich eine Marienstatue die Runde gemacht hat. Vor gut 20 Jahren hat sie die Tradition an ihrem neuen Wohnort wieder aufleben lassen, wo sie ihren Angaben zufolge schon Jahre zuvor ausgestorben war. 

Wer die Figuren beherbergt hat, bringt sie am darauffolgenden Abend zur nächsten Familie. Dort wird gemeinsam gebetet und gesungen, unter anderem das Lied von der Herbergssuche „Wer klopfet an?“. Die Figuren werden auf einer Kommode oder einem Regal mit Blumen und Kerzen aufgestellt. Nach der Andacht trinke man oft gemeinsam Glühwein, esse Plätzchen und sitze beisammen, erklärt Bruggesser. Es gehe darum, in der stressigen Adventszeit innezuhalten und auf die Themen Flucht und Heimatlosigkeit aufmerksam zu machen, wovon auch heute viele Menschen betroffen seien.

Am Mittwochabend hat die 40-jährige Rettungssanitäterin Karin Heinemann die Figuren in ihrem Haus in Langenenslingen (Kreis Biberach) aufgenommen. Sie macht mit, weil sie in der Weihnachtszeit Kirche, Tradition und Glauben in den Mittelpunkt stellen will - „heute, wo alles so kommerziell ist und Weihnachten vor allem damit verbunden ist, einen Haufen Geld auszugeben“, so Heinemann. Sie hat zur Andacht mit den Figuren Freunde und den Pfarrer eingeladen.

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