100. Geburtstag:Kirk Douglas, eine lebende Legende

Er arbeitete sich aus ärmlichen Verhältnissen zur Hollywood-Legende hoch. Nun wird der Schauspieler sagenhafte 100 Jahre alt.

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Als Issur Danielowitsch Demsky 1916 in der amerikanischen Industriestadt Amsterdam im US-Bundestaat New York geboren wurde, hieß der US-Präsident Woodrow Wilson und in Europa tobte der Erste Weltkrieg. Nun löst Donald Trump Barack Obama ab und Demsky, besser bekannt als Hollywood-Legende Kirk Douglas, feiert seinen sagenhaften 100. Geburtstag.

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Seine Schauspielkarriere muss sich der Sohn jüdisch-russischer Einwanderer hart erkämpfen. Er wächst als eines von sieben Kindern und einziger Sohn in ärmlichen Verhältnissen auf, kann dank eines Ringerstipendiums studieren und jobbt als Hausmeister und Ringer auf Jahrmärkten. Sein Traum: Schauspieler werden.

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Lauren Bacall, eine frühere Klassenkameradin und später enge Freundin, hat Douglas seine Karriere zu verdanken. Sie empfiehlt ihn in Hollywood und beschert ihm seine erste Filmrolle 1946 in "The Strange Love of Martha Ivers". Mehr als 80 Filme sollten folgen, in denen Douglas historische Helden ("Die Fahrten des Odysseus"), Musiker ("Der Mann ihrer Träume") oder Künstler ("Vincent van Gogh - Ein Leben in Leidenschaft") spielt.

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Aber vorwiegend verkörpert er Schurken und schmutzige Helden. "Ich habe Karriere gemacht, weil ich Hurensöhne spielte", sagte Douglas einmal. In Billy Wilders "Reporter des Satans" etwa gibt er einen erbarmungslosen Sensationsjournalisten ohne Anstand und Moral.

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Douglas folgt weder großen Studios noch knebelnden Verträgen, sondern vertraut stets auf sein ganz eigenes Gespür. Grund genug, neun Jahre nach seinem Leinwanddebüt eine eigene Produktionsfirma zu gründen. "Byrna Productions" benennt Douglas nach seiner Mutter und wagt sich an riskante Stoffe. So finanziert er beispielsweise Stanley Kubricks Anti-Kriegsfilm "Wege zum Ruhm" von 1957, der in Frankreich lange tabu war.

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1960 folgt seine bekannteste Rolle: Kirk Douglas mimt "Spartacus", der einen Sklavenaufstand im alten Rom anführt. Ebenfalls von "Bryna Productions" finanziert, verpflichtet Douglas den damals in Hollywood geächteten Drehbuchschreiber Dalton Trumbo - und führt ihn namentlich im Abspann auf. Seine nach eigenen Angaben wichtigste Leistung, wie Douglas rückblickend sagt.

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Drei Mal wurde Douglas für den Oscar nominiert: neben seiner Rolle als van Gogh für die eines rücksichtslosen Boxers in "Zwischen Frauen und Seilen" und als machtbesessener Filmproduzent in "Stadt der Illusionen". Bekommen hat er nur einen Academy Award - 1996 wird er mit einem Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

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Ein Ereignis, das vor allem seine Frau Anne Buydens stolz gemacht hat, wie sie in einem Interview erzählte. Douglas, der 1991 bereits einen Hubschrauberabsturz überlebt hatte, erholte sich zum Zeitpunkt der Oscarverleihung von einem Schlaganfall und lernte gerade wieder, zu sprechen. Sie hätten zu Hause den ganzen Tag über "Thank you" geübt, erinnert sich Buydens. In seiner Dankesrede reichte es dann sogar für einen Liebesbeweis: "For my wife Anne - I love you".

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Buydens, in Hannover geboren und in Belgien aufgewachsen, ist Douglas' zweite Ehefrau. Mit ihr hat der Schauspieler die Söhne Peter (im Bild) und Eric. Letzterer verstarb 2004 an einer Überdosis.

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Als Vater ist Kirk Douglas nicht einfach. Vor allem Sohn Michael, wie Joel aus seiner ersten Ehe mit Diane Dill, hadert lange mit dem Status, den sein Vater in Hollywood hatte: "Rückblickend muss ich sagen, dass Dad zuallererst Filmstar war und erst an zweiter Stelle Vater."

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Inzwischen hat sich das angespannte Verhältnis zwischen Kirk und Michael Douglas gebessert. In den Neunzigern, als sich der Vater schon weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, war der Sohn in seinen erfolgreichsten Jahren. Und ist inzwischen fast berühmter als Kirk. Was diesem erstaunlich wenig ausmacht: "Das ist eine Form von Unsterblichkeit."

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Kirk Douglas ist anderes wichtig. Seine Herkunft aus ärmlichen Verhältnissen etwa hat er nie vergessen. Er engagiert sich sozial, arbeitet für die Uno und schenkt mit seiner Frau auch mal Suppe an Obdachlose aus. Zu seinem 99. Geburtstag verkündete er, sein Millionenvermögen einem Fonds für alternde Schauspieler zu vermachen.

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"Der Tod kommt zu jedem. Viele meiner Freunde wie Burt Lancaster, Jack Lemmon oder Walter Matthau sind gestorben. Es macht mich traurig, denn ich bin einer der Letzten", sagte Douglas schon kurz vor seinem 90. Geburtstag. An seinem Lebensmut lässt sich trotzdem nicht leicht rütteln. Auf seinem Grabstein soll einmal stehen: "Verdammt noch mal, ich habe es wirklich versucht."

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