Bayreuther Festspiele:Streit am Hügel

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Der Clinch um ein Hügel-Verbot für Festspielleiterin Eva Wagner-Pasquier verschärft sich. Jetzt legt Anwalt Peter Raue nach. Kirill Petrenko ist entsetzt.

Von Renate Meinhof und Florian Zinnecker

Der Ton im Streit um das Hügelverbot gegen die Bayreuther Festspielleiterin Eva Wagner-Pasquier verschärft sich. Peter Raue, der Anwalt der Urenkelin Richard Wagners, sagte der SZ, dass Georg von Waldenfels ihm gegenüber schon im Dezember 2014 erklärt habe, "die Gesellschafter wollten eine Freistellung Eva Wagner-Pasquiers zum 1. Januar 2015 erreichen, damit sie nicht auf dem Hügel erscheine und der Tristan nicht gefährdet werde".

Georg von Waldenfels ist Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Bayreuther Festspiele GmbH und Chef der "Gesellschaft der Freunde von Bayreuth". Am 17. Dezember 2014, so Raue, habe von Waldenfels "unter Ankündigung des angeblich von allen Gesellschaftern gewollten Hügelverbotes" geschrieben: "Allerdings möchte ich einmal mehr festhalten, dass es unumgänglich ist, dass Frau Eva Wagner-Pasquier in der Zeit vom 1. Juni bis 21. Juli 2015 nicht im Festspielhaus sein kann . . . Katharina Wagner ist in hohem Maße daran gelegen, dass Christian Thielemann den Tristan dirigiert. Deswegen ist eine Absenz von Frau Eva Wagner-Pasquier im genannten Zeitraum notwendig."

Georg von Waldenfels hatte der SZ gegenüber stets betont, die Causa Eva Wagner-Pasquier stehe in keinerlei Zusammenhang mit der "Tristan"-Premiere und dem Dirigat Christian Thielemanns.

Die SZ hat am 5. Juni über das womöglich von Thielemann gewünschte Hügelverbot berichtet, das angeblich von allen vier Gesellschaftern mitgetragen worden sein soll. Zwei davon, die "Gesellschaft der Freunde" und der Freistaat Bayern, erklärten dazu: "Die Causa der Festspielleiterin Eva Wagner-Pasquier steht in keinerlei Zusammenhang mit irgendwelchen Forderungen von Seiten Herrn Christian Thielemanns." Am Freitag hatte sich der Dirigent Kirill Petrenko zu Wort gemeldet. Er habe erwogen, wegen der "unwürdigen" Ereignisse in Bayreuth seine Mitwirkung für diese Saison aufzukündigen.

© SZ vom 08.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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