"Anthropolis" in Hamburg:Kalte Sprache der Gewalt

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Destruktive Kraft: Lina Beckmann im zweiten Teil des "Anthropolis"-Epos "Laios". (Foto: Monika Rittershaus/DSH)

Roland Schimmelpfennig erzählt in den fünf Teilen seines Theater-Epos "Anthropolis" erstmals die ganze brutale Geschichte von Theben.

Von Till Briegleb

Kadmos, ein griechischer Fürst kommt in ein Land, weil er nicht in seine Heimat zurückkehren kann. Er muss zunächst eine Kuh zu Tode hetzen, um den richtigen Standort für seine Stadtgründung zu finden, dann einen Drachen erschlagen, dessen Zähne sich in Krieger verwandeln, die sich bis auf fünf gegenseitig umbringen. Damit beginnt der Fluch des immergleichen Zyklus im mythischen Theben. Herrscher treten an, der Vernunft zum Durchbruch zu verhelfen, und treten ab in einem Blutbad. Leider erst zum Schluss erklärt der Chor ihnen den seriellen Fehler: "Gewalt zeugt Rache. Rache zeugt Gewalt."

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