Ausstellung mit Texten von Annie Ernaux:Rettung wagen

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Eher unbekannt, zumindest in Deutschland, ist die 1944 geborene Fotografin Dolorès Marat, die ihre Motive oft in der Pariser Métro findet. (Foto: Dolorès Marat/MEP Collection)

Eine Ausstellung in Paris kombiniert Texte von Annie Ernaux mit Aufnahmen aus der Sammlung des Europäischen Hauses der Fotografie. So bleiben Momente, die sonst verloren gingen.

Von Johanna Adorján

Über Annie Ernaux gehen die Meinungen auseinander. Die einen halten die 83-jährige Französin, die 2022 den Literaturnobelpreis bekam, für eine begnadete Chronistin ihrer Zeit. In ihrem wohl bekanntesten Werk, "Die Jahre", erzählt sie nicht weniger als die Biografie einer ganzen Frauengeneration, und das in einem so allwissenden Ton, dass es schon fast etwas Biblisches hat. Als wären es Weissagungen über die Vergangenheit. Andere finden ihre Prosa selbstbezogen und banal, wobei dieser Kritik natürlich gerne auch mal diese gewisse Misogynie zugrunde liegt, die das Leben und die Alltagserfahrungen von Frauen ohnehin geringer schätzt.

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