360 000 US-Dollar möchte die berühmteste Opernsängerin der Welt, Anna Netrebko, vom berühmtesten Opernhaus der USA, der New Yorker Met. Und zwar nicht für künftige Auftritte, sondern weil sie nicht mehr an der Met singen darf, obwohl etliche Auftritte dort ausgemacht sind. Met-Chef Peter Gelb hatte gleich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine von Netrebko verlangt, sich von Wladimir Putin zu distanzieren, den sie in einem Wahlkampf unterstützt hatte. Sie schwieg erst, sprach sich dann gegen den Krieg aus. Gelb war das zu wenig, Russland war es zuviel. Sie konnte dort nicht mehr auftreten, auch westliche große Häuser zeigten sich aber zögerlich. Doch jetzt ist sie zurück in Verona, Paris, Wien, Berlin und Mailand. Denn Netrebko ist nach wie vor ein Kassenmagnet. Doch Prag prüft gerade, ob ein Netrebko-Konzert im Oktober abgesagt werden soll. Und die Met sagt nach wie vor Nein zu Netrebko-Abenden. Nun kann solch ein Nein aus politischen Gründen teuer werden. Schon im Februar hatte Netrebko nach einer Beschwerde der American Guild of Musical Artists 210 000 Dollar für entgangene Met-Auftritte zugesprochen bekommen. Die Met bezeichnet die jetzt eingereichte Klage als "wertlos".
Netrebko versus Met:Teures Nein
Anna Netrebko verklagt die New Yorker Met auf 360000 Dollar Schadensersatz für entgangene Auftritte
Von dpa und RJB
Opernfestspiele in Verona:Eine Premiere wie ein Staatsakt
Zum Auftakt der Opernfestspiele in Verona spielt Anna Netrebko die Aida. Die Debatte um ihr Verhältnis zu ihrer russischen Heimat schiebt sich eigentümlich über die Inszenierung.
Lesen Sie mehr zum Thema