"Silence" von Albrecht Selge:An mich selbst

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Albrecht Selge, Schriftsteller aus Berlin Moabit. (Foto: Mike Wolff /imago / tagesspiegel)

In "Silence" erzählt Albrecht Selge vom Menschenmöglichen am Beispiel einer modernen Bildungsbürgerfamilie. Es ist auch ein Meditations- und Gedankenbuch.

Von Gustav Seibt

Auf den ersten Blick gleicht dieses leichte, schwere Buch mit dem Titel "Silence" den autobiografischen Memoires, die sich immer noch als Leitgenre gegenwärtigen Schreibens behaupten. Wir erhalten ein gestochen scharfes, offensichtlich getreues Abbild aus dem Leben eines 47 Jahre alten Schriftstellers - Zeitpunkt der Erzählung ist das Frühjahr 2022 -, der mit Frau und drei Kindern in Berlin Moabit lebt, Fahrradfahrer, Autohasser, Musik- und Kunstkenner, dem der Lärm der Welt, vom Ticken der Wanduhr bis zum Husten in der Philharmonie, Laubbläser und Autokrach wahnsinnig auf die Nerven geht. Stille braucht er, Stille sucht er.

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