Akademietheater Wien:Die Welt hat Feierabend

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Gekommen, um zu richten: die Engel Katharina Lorenz (links) und Christiane von Poelnitz. (Foto: Reinhard Maximilian Werner/Burgtheater)

Wolfram Lotz' Stück "In Ewigkeit Ameisen" am Akademietheater Wien - eine Endzeitparty mit Igeln, Engeln und vor allem sehr abstrusen Dialogen.

Von Christine Dössel

Die Welt ist eine runde Sache. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, und am Ende löscht er sie dem apokalyptischen Plan gemäß wieder aus. Im zum Wiener Burgtheater gehörenden Akademietheater ist es so weit: Zwei Engel seilen sich vom Schnürboden ab mit dem Auftrag, die Menschheit zu richten. Beide in blauer Arbeitsmontur. Der eine, Michael, ist ein Erzengel mit Schwert und schwarzen Flügeln (Christiane von Poelnitz); der andere, Ludwig, sein etwas dümmlicher Hiwi (Katharina Lorenz). Die beiden streiten und gerieren sich ein bisschen wie Geschöpfe von Samuel Beckett, sind aber bloß postabsurde Emanationen des Dramatikers Wolfram Lotz, geschaffen 2009 für ein Hörspiel mit dem Titel "Das Ende von Iflingen". Als Einsatzort für das himmlische Kommando ist nämlich auftragsgemäß ein Kaff namens Iflingen vorgesehen. Nur: Niemand da in der Pampa. In welche Häuser sie auch immer eindringen, alle scheinen ausgeflogen.

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