Wirtschaft:Trinkgeld für den Service

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Kellner fürchten, dass ihr Trinkgeld nun, da die Inflation sehr hoch ist, deutlich geringer aussieht als bisher. (Foto: Sonja Marzoner/dpa)

Wie viel ist angemessen, fragt sich manch einer. Die Antworten sind so verschieden wie die Menschen. Doch ist es fair, dass nur Kellner eines bekommen, Verkäufer jedoch nicht?

"Nur Egoisten sparen am Trinkgeld" vom 13. August:

Ungleichheit

Trinkgeld ist für in der Gastronomie Beschäftigte seit einiger Zeit ein Thema. In dem Artikel wird sogar für mehr Großzügigkeit geworben. Das sei den in dieser Branche Arbeitenden auch gegönnt. Aber nie ist die Rede von anderen Branchen. Was ist mit in der Modebranche Arbeitenden? Der Kellner oder die Kellnerin bringt das Essen, vielleicht noch einen oder zwei weitere Gänge. Was ist mit der Schuhverkäuferin, die x-mal ins Lager läuft, bis der Käufer mit dem Kleidungsstück, den Schuhen zufrieden ist. Hat jemals jemand für ein Trinkgeld für sie geworben? Ihre Bedienung gilt als selbstverständlich. Hier gibt es eine Ungleichheit, die wohl keiner Erwähnung bedarf.

Anne Vester, München

Kein Ausgleich

Den Inhalt des Kommentars kann ich sehr gut nachvollziehen; dessen Schlussfolgerung jedoch nicht. Ich teile die Meinung von Helena Ott keineswegs, dass, wenn ich in der Gaststätte die 69,10 Euro auf 70 Euro aufrunde und damit "nur" 90 Cent Trinkgeld gebe, ich nicht fair mit Mitmenschen umgehe.

Mag sein, dass dieses Trinkgeld etwas gering ausfällt, aber ein Aufrunden auf 71, 72 oder gar 75 Euro und mehr erscheint mir doch meist überzogen. Da müsste schon Küche und Service so überzeugend sein, dass ich gerne und aus voller Überzeugung einen guten Aufpreis als Belohnung für herausragende Leistung zahle. Wohlgemerkt als Leistungsbonus, nicht als Ausgleich für unsoziale Arbeitgeber in der Gastronomie oder für unzureichende Sozialpolitik!

Hans Kruft, Zirndorf

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