Geflüchtete:Nur Kartenzahlung, bitte

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Ein Geflüchteter mit einer Debitcard. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)

Statt Geld sollen Geflüchtete künftig eine Bezahlkarte bekommen. Ist das sinnvoll oder eine Schikane? Die Meinungen der SZ-Leser gehen auseinander.

Pro und Contra "Sind Bezahlkarten für Geflüchtete diskriminierend?" vom 24. Februar und Kommentar "Warum nicht" vom 2. März:

Keine Diskriminierung

Man kann manches in Bezug auf Bezahlkarten für Flüchtlinge fragen. Ob diese diskriminierend seien, gehört nicht dazu. Wieso sollte es diskriminierend sein, von Menschen zu verlangen, dass sie das Geld auch wirklich dafür verwenden, wofür sie es bekommen? Sie zahlen an der Supermarktkasse wie die meisten anderen Menschen auch, mit Karte, nur dass diese minimal anders ausschaut. Selbst wenn die Karten für Alkohol gesperrt würden, wäre das keine Herabwürdigung, sondern eher ein Schutz, damit ein Mensch in einer schwierigen Situation nicht in die Sucht abgleitet.

Holger Nachtigall, Sachsenried

Zweierlei Maß

Wenn es wirklich darum ginge, zu verhindern, dass Geflüchtete Geld in ihre Heimatländer überweisen, dann müssten auch Geflüchtete aus der Ukraine eine Bezahlkarte erhalten. Zumal die Sozialleistungen viel höher sind als bei anderen Geflüchteten, denn sie erhalten das volle Bürgergeld. Dieses Thema kommt in der Diskussion aber gar nicht vor.

Dr. Ralph Bürk, Engen

Kaum ein Effekt

In seinem Kommentar schreibt Detlef Esslinger, es gebe keine gesicherten Daten, wer wie viel Geld in die Heimaten schickt. Trotzdem plädiert er für die Bezahlkarten. Nach allem, was man auch aus der Berichterstattung der SZ weiß, dürfte der Effekt der Bezahlkarten auf das Migrationsgeschehen minimal sein. Es bleibt der Eindruck: Die Bezahlkarte ist ein weiterer Anlauf, Schwache zu schurigeln.

Peter Lemmen, Oberschleißheim

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