Die US Naval Academy in Annapolis, Maryland, lässt schon auf ihrer Webseite keine Illusionen aufkommen: Wer hier seine Ausbildung für die US-Marine beginnt, darf schon im ersten Jahr keine Schwäche zeigen. Während des Einführungsprogramms "stehst du jeden Tag mit dem Sonnenaufgang auf, beginnst deinen Tag mit hartem körperlichem Training und gehst lange nach Sonnenuntergang ins Bett. Du wirst dich fragen, wie du den nächsten Tag überstehen sollst", heißt es da schnörkellos. Geballt kommen die Anforderungen während der sogenannten Sea Trials auf die angehenden Kadetten zu. 14 Stunden am Stück müssen sie sich am Ende ihres ersten Ausbildungsjahres insgesamt 32 Herausforderungen stellen. Dazu gehört auch ...
... Sit-ups zu machen - mit einem Baumstamm auf dem Bauch. Wem das noch nicht reicht, ...
... der darf, beziehungsweise muss, die schweren Baumstämme auch noch auf den Schultern transportieren. Die Naval Academy betont aber, dass sämtliche Prüfungen unter starken Sicherheitsvorkehrungen stattfinden - gesundheitliche Risiken gibt es für die angehenden Marinesoldaten demnach nicht.
Nächster Programmpunkt: eine Paintball-Schlacht in unübersichtlichem Gelände. Es geht darum, möglichst jeden Gegner zu treffen und ...
... selbst nicht getroffen zu werden. Wem das nicht gelingt, der hat bei der nächsten Herausforderung die Chance, sich zu bewähren. Körperlich zur Sache geht es ...
... im Bodenkampf. Wer danach schon keine Lust mehr auf seine Ausbildung an der Naval Academy hat, den muntern die Kadetten der höheren Jahrgänge auf - mit ...
... zweifelhaften Plakaten: "Schmerz ist dein Freund" steht auf diesem Schild. Die höheren Jahrgänge sind es auch, die den Parcours für die Anfänger zusammenstellen. Die Aufgaben sollen die künftigen Marine-Offiziere mental und körperlich stärken.
Ob das die jungen Männer überzeugt, die sich da gerade gegenseitig über Hindernisse befördern müssen?
Oder diejenigen, die sich kurze Zeit später unter Stacheldraht durch den Schlamm wühlen? Sie alle haben ihr Ziel fest vor Augen:"Von Zivilisten zu Kadetten zu werden", wie es auf der Webseite der Naval Academy pathetisch heißt.
Den sogenannten "Nass und sandig"-Parcours durchlaufen Frauen ebenso wie Männer. Und trotz aller Strapazen ...
... scheinen manche von ihnen noch immer Spaß an den Aufgaben zu finden - oder zumindest ein müdes Lächeln für den Fotografen übrig zu haben.
Ebenfalls Teil des Prüfung: Miteinander soweit wie möglich in den Severn River waten, um sich dort ...
... unerschrocken in die trüben Fluten fallen zu lassen.
Danach braucht auch die härteste Annapolis-Anwärterin erst mal einen Energieriegel - und Zeit, das Wasser aus den Stiefeln zu kippen. Ob das jedoch so sinnvoll war, dürfte spätestens bei der nächsten Aufgabe angezweifelt werden.
Denn jetzt wird es noch mal richtig nass. Aus lecken Wasserleitungen spritzt das Wasser nur so heraus. Genau das sollen die Marine-Offizieranwärter ändern ...
... und die Löcher in den Leitungen flicken - immer im Kampf mit dem Wasserdruck.
Nicht fehlen im Eignungstest der US Navy dürfen natürlich die obligatorischen Liegestütze. Wer hier schon schreit, ...
... der nehme sich die Aufschrift auf dem T-Shirt eines Ausbilders zu Herzen: "Wenn du durch die Hölle gehst, dann geh weiter." Irgendwann geht auch dieser Tag an der Naval Academy vorüber.