Wie hoch ihr eigenes Gehalt ist, darüber reden die Deutschen ungern. Aber wie viel Bekannte oder Kollegen verdienen, das möchten die meisten schon gerne wissen. Ein paar allgemeine Antworten darauf liefert der neue Gehaltsreport der Stellenbörse Stepstone, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
Demnach gibt es bei den Fach- und Führungsjobs in Deutschland eindeutige Topverdiener: Ärzte in großen Kliniken und anderen Betrieben mit mehr als 1000 Beschäftigen trugen 2015 knapp 78 000 Euro nach Hause - wobei in diesen Durchschnitt Chefarzt-Gehälter genauso einfließen wie die der Berufsanfänger.
Auch über alle Firmengrößen gerechnet liegen Ärzte mit 64 000 Euro vor Juristen. Diese schoben sich vergangenes Jahr mit 63 000 Euro auf Platz zwei vor Ingenieure (61 000) und Informationstechnikern (58 000), 2014 hatten noch die ITler auf Platz zwei gelegen. Am unteren Ende der Einkommensskala rangieren der Öffentliche Dienst, Bildung, Soziales oder Pflege.
Für den Report befragte die Jobbörse 50 000 Fach- und Führungskräfte. Dabei zeigte sich, dass Großbetriebe generell mehr zahlen. Juristen, Marketingleute oder Architekten verdienen in diesen Firmen deutlich mehr als in kleineren. Insgesamt beträgt der Gehaltsvorsprung bei den großen Unternehmen gegenüber Betrieben mit weniger als 500 Beschäftigten satte 16 Prozent.
In Deutschland gilt: Je höher der Abschluss, desto höher das Jahresgehalt
Ein Studium bedeutet in der Bundesrepublik nach wie vor oft ein höheres Gehalt als andere Ausbildungen. Während Absolventen mit Doktortiteln die Skala mit durchschnittlich 66 000 Euro anführen und ein Unidiplom oder Master 56 000 Euro wert ist, bringt ein Abitur ohne Studium nach der Befragung nur 44 000 Euro und ein sonstiger schulischer Abschluss 31 000.
Bei den Studienfächern reicht die Spannweite von gut bezahlten Ärzten und Juristen über Politik- und Sozialwissenschaftlern, Lehrern und Architekten mit etwa 50 000 bis zu Geschichts- und Kulturwissenschaftlern, Designern und Erziehern mit gut 40 000 Euro.