Neumünster:Durchbruch im Tarifstreit im Groß- und Außenhandel im Norden

Ein Angestellter trägt eine Mütze mit dem Verdi-Logo. (Foto: Christophe Gateau/dpa/Symbolbild)

Nach knapp viermonatigen Verhandlungen haben die Gewerkschaft Verdi und der Unternehmensverband AGA ihren Tarifstreit um die Entlohnung der rund 35.000...

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Neumünster (dpa/lno) - Nach knapp viermonatigen Verhandlungen haben die Gewerkschaft Verdi und der Unternehmensverband AGA ihren Tarifstreit um die Entlohnung der rund 35.000 Beschäftigten im Groß- und Außenhandel Schleswig-Holsteins beigelegt. Die Tarifparteien einigten sich in ihrer vierten Verhandlungsrunde rückwirkend zum 1. Oktober auf eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 3 Prozent. Ein weiteres Plus von 1,7 Prozent gebe es zum 1. April 2022, teilten die Gewerkschaft Verdi Nord und der AGA Unternehmensverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen am Freitag mit.

Die Ausbildungsvergütungen steigen demnach rückwirkend zum 1. August um 30 Euro und am 1. August 2022 um weitere 20 Euro. Der Tarifvertrag habe eine Laufzeit von 24 Monaten.

Angesichts der pandemiebedingt schwierigen Rahmenbedingungen sei ein für beide Seiten akzeptabler Kompromiss gelungen, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp. „Sofern die Teuerungsraten nicht völlig aus dem Ruder laufen, sollte damit Reallohnsicherung gelingen.“ Die überproportionalen Erhöhungen der Ausbildungsvergütungen nannte sie einen wichtigen Beitrag dazu, Ausbildung im Groß- und Außenhandel attraktiver zu gestalten. Keine Verständigung habe es jedoch über eine gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung der Tarifverträge gegeben.

AGA-Verhandlungsführer Michael Fink sagte, mit dem Abschluss sei das wichtige Ziel erreicht worden, trotz schwieriger Rahmenbedingungen den Flächentarifvertrag zu erhalten. „Der ungewöhnlich späte Abschluss zeigt, wie schwer sich beide Seiten in dieser Runde getan haben, ihre unterschiedlichen Standpunkte zusammenzuführen.“ Mit fünf Monaten Nullrunde könne die finanzielle Belastung der Unternehmen für 2021 zumindest in Teilen abgefedert werden, sagte Fink. „Dass wir 24 Monate Laufzeit durchgesetzt haben, gibt den Firmen außerdem längerfristige Planungssicherheit.“

© dpa-infocom, dpa:211029-99-787122/3

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