Erfurt (dpa/th) - Im Tarifkonflikt der Thüringer Metall- und Elektroindustrie rücken Warnstreiks näher. Auch nach der dritten Verhandlungsrunde am Freitag gingen Arbeitgeber und IG Metall ohne Ergebnis auseinander. Aktionen und Warnstreiks seien daher jetzt unausweichlich, teilte die IG Metall nach den digital geführten Gesprächen mit. Es sei auch kein weiterer Verhandlungstermin bis zum Ende der Friedenspflicht in der Nacht zum 2. März vereinbart worden.
Zuvor hatte der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen (VMET) ein bereits aus anderen Tarifgebieten bekanntes Angebot vorgelegt. Es sieht eine Nullrunde für das laufende Jahr vor und 2022 eine Einmalzahlung und eine Tabellenerhöhung der Tariflöhne. Verhandelt wird für knapp 20 000 Beschäftigte im Freistaat.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Thomas Kaeser, sagte, die Tarifverhandlungen würden in einer Ausnahmesituation geführt. Die Lage in der Branche sei nach wie vor angespannt - 80 Prozent der Firmen hätten Auslastungsprobleme und knapp ein Drittel der Betriebe nutze unverändert Kurzarbeit.
„Die Arbeitgeber scheinen in der Kälte erstarrt zu sein“, kritisierte IG Metall-Verhandlungsführer, Jörg Köhlinger. Damit sei eine letzte Chance vertan worden, noch vor Ende der Friedenspflicht zu einem Ergebnis zu kommen. Die IG Metall fordert ein Volumen von vier Prozent mehr Geld für zwölf Monate, das zur Sicherung von Beschäftigung und Einkommen eingesetzt werden soll.
Zudem will sie über die Angleichung der Wochenarbeitszeit reden. Gegenwärtig arbeiten die Thüringer Metaller bei gleichen Bezügen drei Wochenstunden länger als ihre westdeutschen Kollegen.
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