Tarife - Dresden:Woitschek: Tarifforderungen sind "überzogen und lebensfremd"

Dresden (dpa/sn) - Vor dem Start der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst hat der Geschäftsführer des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, Mischa Woitscheck, die Forderungen der Gewerkschaften kritisiert. Die Forderung nach sechs Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von Bund und Kommunen sei "überzogen und lebensfremd", sagte er am Sonntag in Dresden. Den sächsischen Kommunen würden bei einem solchen Abschluss Mehrkosten von jährlich rund 200 Millionen Euro entstehen. Hinzu kämen Mehrausgaben für Tarifsteigerungen in den kommunalen Unternehmen, die über Gebührensteigerungen refinanziert werden müssten und so die Bürger direkt belasteten.

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Dresden (dpa/sn) - Vor dem Start der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst hat der Geschäftsführer des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, Mischa Woitscheck, die Forderungen der Gewerkschaften kritisiert. Die Forderung nach sechs Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von Bund und Kommunen sei "überzogen und lebensfremd", sagte er am Sonntag in Dresden. Den sächsischen Kommunen würden bei einem solchen Abschluss Mehrkosten von jährlich rund 200 Millionen Euro entstehen. Hinzu kämen Mehrausgaben für Tarifsteigerungen in den kommunalen Unternehmen, die über Gebührensteigerungen refinanziert werden müssten und so die Bürger direkt belasteten.

Trotz guter Steuereinnahmen stiegen die kommunalen Ausgaben für Sozialleistungen, Kinderbetreuung, Schulen und Infrastruktur immer schneller, sagte Woitschek. Der Aufgabenkanon der Städte und Gemeinden nehme stetig zu.

"Mit der Forderung nach einer Gehaltssteigerung von monatlich 200 Euro für alle Entgeltgruppen wird insbesondere die Arbeit in den unteren Entgeltgruppen stark verteuert", sagte Woitschek. Damit könnte sich der Druck auf die Kommunen erhöhen, in diesen Bereichen weitere Leistungen zu privatisieren.

Die Gewerkschaften ziehen mit der Forderung von sechs Prozent mehr Lohn in die Tarifrunde für rund 2,3 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen. Mindestens soll es 200 Euro pro Monat mehr geben. Die Verhandlungen beginnen an diesem Montag in Potsdam. Verhandelt wird unter anderem für Erzieher und Sozialarbeiter, Mitarbeiter von Müllabfuhr, Straßenreinigung und Krankenhäusern sowie Bundespolizisten. Die Schlussrunde ist für Mitte April vorgesehen.

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