Soziales:Verkürzte Ausbildung zur Pflegeassistenz bald vor Umsetzung

Eine Pflegefachkraft legt in der ambulanten Pflege einen Kompressionsverband an. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

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Hannover (dpa/lni) - Die Pläne, Pflegehelferinnen und -helfer in Niedersachsen zur Linderung des Fachkräftemangels schneller auszubilden, kommen laut einem Bericht voran. Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ/Montag) unter Berufung auf das Kultusministerium schreibt, ist die entsprechende „Umsetzungsstrategie“ für eine ein- statt bisher zweijährige Lehrzeit jetzt konkret in Arbeit. Angesprochen werden sollen damit etwa Menschen, die schon pflegerische Erfahrung oder eine fachverwandte Vorbildung, aber noch keinen formalen Berufsabschluss haben.

Das Vorhaben an sich ist schon fast zwei Jahre alt. Mitte 2021 hatten Niedersachsen und die Bundesagentur für Arbeit die Möglichkeit einer verkürzten Ausbildung zur Pflegeassistenz grundsätzlich angekündigt. Die damalige Landes-Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) wollte die Tätigkeit unter anderem auch für Menschen attraktiver machen, die während der Corona-Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren hatten. Ihr Nachfolger Andreas Philippi (SPD) hält die Einführung einer einjährigen Assistenzausbildung der „HAZ“ zufolge ebenfalls für sinnvoll, um die angespannte Personalsituation in vielen Pflegeheimen und in der häuslichen Pflege zu entlasten.

Die Pflegeassistenz soll Hilfsarbeiten in Einrichtungen übernehmen, unter Aufsicht der Fachkräfte - aber auch große Teile der Versorgung von Pflegebedürftigen. Bei Pflegefachkräften, die in der Regel eine dreijährige Ausbildung durchlaufen, gibt es eine große Lücke zwischen den zu besetzenden offenen Stellen und der Zahl der Arbeitsuchenden. Somit wächst der Druck auf die Betreiber von Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten. Wegen der alternden Bevölkerung herrscht in der Pflege bereits heute vielerorts ein großer Mangel an Fachpersonal - der sich künftig noch verschärfen könnte.

© dpa-infocom, dpa:230508-99-603790/2

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