Handy-Nutzer im Büro:Lass klingeln, Kollege

Es bimmelt, es vibriert, es gibt merkwürdige Tiergeräusche von sich - und das alles im Büro. Wenn der Kollege sein Handy erbarmungslos klingeln lässt und selber nicht am Platz ist, freut das nicht alle Mitarbeiter. Und es gibt noch mehr nervige Telefongewohnheiten. Eine Typologie.

Handy-Nutzer im Büro

Der Wichtigtuer

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(Foto: sueddeutsche.de Grafik)

So erkennt man ihn: Sein Handy klingelt unüberhörbar - noch lauter ist nur seine Stimme, wenn er anfängt zu telefonieren. Gerne läuft er mit dem Handy am Ohr den Gang auf und ab - damit auch die Kollegen in den Nachbarzimmern mitbekommen, welch wichtiges Gespräch er gerade führt. Unterbrochen wird sein Redeschwall nur durch den Satz: "Einen Moment bitte, mein zweites Handy klingelt gerade, da muss ich kurz rangehen." Beliebter Klingelton: Seriös, eingängig, immer erkennbar: der klassische Nokia-Klingelton, gerne extralaut.  

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Der Geheimniskrämer

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So erkennt man ihn: Sein Handy liegt meist direkt vor ihm auf dem Schreibtisch, ist aber so leise eingestellt, dass nur er selbst es hört - wenn es überhaupt einen Ton von sich gibt. Ruft jemand an, springt er sofort auf, nimmt sein Telefon und trägt es vor die Tür. Erst dort nimmt er ab - vorausgesetzt es sind keine weiteren Kollegen in Sicht- und Hörweite. Ist das der Fall, geht er gerne auch ins Treppenhaus oder nach draußen. Dort sieht man ihn während der Mittagspause an der Häuserecke stehen. Private Gespräche führt er niemals vor Kollegen. Und klingelnde Handys sind ihm per se peinlich. Beliebter Klingelton: Keiner - das Handy steht auf Vibrationsmodus.  

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Der abwesende Alleinunterhalter

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So erkennt man ihn: Er selbst ist oft nicht am Platz - sein Handy aber schon. Und es klingelt ständig. Leider nur zur Unterhaltung der Kollegen - denn es ist niemand da, der abheben könnte. Beliebter Klingelton: Laut muss es sein, und penetrant. Gerne beliebte Rockklassiker oder Technotunes.  

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Der Informations-Junkie

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So erkennt man ihn: Sein iPhone liegt meist in Sicht- und Griffweite vor dem Bildschirm. Er nutzt es nicht nur zum Telefonieren, sondern lässt sich auch die aktuellen Nachrichten, Facebook-Updates und Twittermeldungen frei Haus an den Schreibtisch liefern. Und nicht nur dahin. Das Smartphone ist immer dabei, auch in der Kantine darf es nicht fehlen - es könnte ja ein dringender Anruf kommen oder die nächste weltbewegende Nachricht. Und damit die ja nicht überhört wird, gibt das Handy nicht nur bei jeder SMS, sondern auch bei jeder E-Mail ein kurzes warnendes Geräusch von sich. Der Informations-Junkie antwortet prompt. Auch in sozialen Netzwerken ist er rund um die Uhr aktiv - alle Posts werden selbstverständlich über das iPhone hochgeladen. Beliebter Klingelton: Wichtiger als der Klingelton ist der SMS-Warnton: ein kurzes, seriöses Piepen.  

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Der Inkognito-Kollege

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So erkennt man ihn: Den lieben langen Büroalltag spricht er einwandfrei Hochdeutsch - doch dann klingelt das Handy und plötzlich schwätzt er auf Schwäbisch dahin, scherzt mit der Schwester auf Sächsisch oder parliert in tiefstem Niederbairisch. Den Arbeitsplatz muss er für private Gespräche nicht verlassen - es versteht ihn sowieso niemand. Beliebter Klingelton: Schon vergessen - was zählt, ist der Dialekt.  

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Der Träumer

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So erkennt man ihn: Er ist meist so in seine Arbeit vertieft oder auf den Bildschirm fokussiert, dass er oft erst nach ein paar Sekunden merkt, dass es sein Handy ist, das da gerade klingelt. Überrascht fängt er dann an, hektisch in der Aktentasche, beziehungsweise in der Handtasche zu wühlen, um das klingelnde Etwas zu lokalisieren. Hebt er rechtzeitig ab, dann begrüßt er seinen Gesprächspartner meist mit einem überrascht-fragenden "Hallo?" Beliebter Klingelton: Etwas Sphärisches, das irgendwie nach einem Windspiel klingt.

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Der Dauerquatscher

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So erkennt man ihn: Der Tag ist zu kurz, um immer nur zu arbeiten. Es gibt so viele private Dinge zu organisieren - und das geht einfach nur tagsüber. Also telefoniert der Dauerquatscher am liebsten vom eigenen Schreibtisch aus. Er klärt mit der Mutter, wann der nächste Besuch ansteht, ruft die Nachbarin an, weil sie seine Blumen gießen muss, während er weg ist, macht den nächsten Zahnarzttermin aus und bucht die nächste Urlaubsreise. Ob seine Kollegen das mitbekommen oder nicht, ist ihm herzlich egal. Beliebter Klingelton: Schwer zu sagen. Das Handy klingelt relativ selten - der Dauerquatscher ruft lieber gleich selber an. Und das am liebsten über den Firmen-Festanschluss  

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Der Intellektuelle

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So erkennt man ihn: Durch und durch seriös. Sein Handy ist für ihn ein Gerät, über das mobil Nachrichten ausgetauscht werden. Nicht mehr und nicht weniger. SMS empfindet er als kulturlos. Unnötigen Schnickschnack oder mobiles Internet braucht er nicht. Wird er im Büro angerufen, sagt er freundlich aber bestimmt: "Ich bin gerade in der Arbeit, kann ich später zurückrufen?" Beliebter Klingelton: Ein klassisches Streichkonzert  

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Der Berufsjugendliche

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So erkennt man ihn: Sein Handy bewahrt er noch wie zu Studienzeiten in einer alten Socke auf, gerne auch mit ein paar Aufklebern verziert. Am Schreibtisch sitzt er zwar gezwungener Weise in Anzug und Krawatte - aber im Herzen ist er noch immer der rebellierende Jugendliche mit den langen Haaren. Wenn ihn Freunde auf dem Handy anrufen, lässt er das  heraus: "Ey Alter, cool dass du durchklingelst!" Beliebter Klingelton: Furzgeräusche oder erzählte Witze - gerne auch abwechselnd.  

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Der Retro-Telefonierer

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So erkennt man ihn: Er hat gar kein Handy. Beliebter Klingelton: Der, den das Telefon von sich gibt.  

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