Selbständige Paare haben ein höheres Einkommen und häufiger Kinder. Dies trifft vor allem dann zu, wenn die Frau selbstständig ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Instituts für Mittelstandsforschung der Uni Mannheim und des Entrepreneurship-Lehrstuhls der Universität Hohenheim.
Die Forscher haben anhand von Mikrozensusdaten Paare untersucht, bei denen beide Partner arbeiten - und dabei jeweils so erfolgreich, dass man von einer "Doppelkarriere" sprechen kann. Sind beide Partner selbständig, weist ein Drittel dieser Paare (33 Prozent) ein überdurchschnittliches Einkommen auf.
Dies gilt im Gegensatz nur für etwa zehn Prozent der angestellten Doppelverdiener. Als überdurchschnittlich wurden Einkommen angesehen, die pro Person über 1723 Euro netto monatlich lagen.
Bereits die Selbständigkeit eines Partners führt der Studie zufolge zu einem überdurchschnittlichen Einkommen, vor allem, wenn die Frau selbständig arbeitet. In diesem Fall wiesen 22 Prozent der Paare ein besonders hohes Einkommen auf. War der Mann selbständig, waren es nur 16 Prozent.
Die Studie wies zudem nach, dass selbständige Doppelverdiener nicht nur in punkto Einkommen oft bessergestellt waren, sondern offensichtlich auch eine bessere Balance zwischen Beruf und Familie finden konnten. Von den Paaren, die abhängig beschäftigt sind, hat fast die Hälfte Kinder.
Ist mindestens ein Partner selbstständig, haben 61 Prozent der Paare Kinder. Der Analyse zufolge ist die Konstellation "Frau selbständig - Mann abhängig beschäftigt" wohl am besten geeignet, um eine Karriere beider Partner mit Kindern zu vereinbaren.
Dass selbständigen Paaren eine Doppelkarriere gelingt, liegt nach Ansicht der Wissenschaftler vor allem daran, dass die Selbständigkeit eine höhere Flexibilität bei Arbeitszeit und - ort möglich macht. Familie und Beruf lassen sich so besser miteinander verbinden. Die Mikrozensus-Untersuchung umfasste mehr als 96.000 zusammenlebende Paare.