Bildungsoffensive:Ansturm auf Universitäten

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Die Zahl der Studierenden in Deutschland erreicht 2009 einen Rekordwert. Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Universitätsstudium. Das liegt auch an der Schulreform.

Noch nie haben in Deutschland so viele Menschen studiert: Sowohl die Zahl der Studienanfänger als auch die Gesamtzahl aller Studierenden sind 2009 auf Rekordwerte geklettert. Etwa 423.400 Frauen und Männer schrieben sich dieses Jahr für ein Studium ein, knapp sieben Prozent mehr als 2008. Damit erhöhte sich die Studienanfängerquote um drei Prozentpunkte auf gut 43 Prozent.

So viele Studenten wie nie: Die Gesamtzahl der Studierenden in Deutschland ist 2009 auf ein Rekordhoch geklettert. (Foto: Foto: AP)

Zugleich stieg die Zahl aller Studenten im laufenden Wintersemester auf 2,13 Millionen und lag damit fünf Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf der Basis erster vorläufiger Ergebnisse mitteilte.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sprach von "einer sehr erfreulichen Entwicklung". Die Zielmarke des Bildungsgipfels von Bund und Ländern 2008 - eine Studienanfängerquote von mindestens 40 Prozent - sei damit bereits deutlich überschritten. Dazu habe auch die Erhöhung der Mittel für Bafög und Stipendien wesentlich beigetragen. "Damit sind wir im Blick auf den zukünftigen Fachkräftebedarf einen guten Schritt vorangekommen", sagte Schavan.

Die hohen Anfängerzahlen bei den Studenten sind teilweise durch die doppelten Abiturienten-Jahrgänge bedingt - eine Folge der Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur (G8). So wirkten sich nach Angaben der Statistiker die doppelten Jahrgänge im Saarland, in Sachsen-Anhalt und in Mecklenburg-Vorpommern aus.

Während fünf Prozent mehr Neu-Studenten ein Universitätsstudium wählten, erhöhte sich der Anteil der Studienanfänger an den Fachhochschulen im Vergleich zum Vorjahr sogar um neun Prozent. Gemessen an der Gesamtzahl der Studenten sind die Universitäten aber immer noch beliebter: Mehr als zwei Drittel der angehenden Akademiker sind an einer Uni eingeschrieben. Welche Fächer bei den Erstsemestern besonders gefragt sind, stand zunächst noch nicht genau fest. Einen deutlichen Zuwachs verzeichneten aber Bauingenieur-Studiengänge mit einer Steigerung von 15 Prozent.

Regional gibt es große Unterschiede beim Ansturm der Studienanfänger: Das größte Plus meldet das Saarland mit 15 Prozent, vor allem wegen des doppelten Abiturienten-Jahrgangs. Besonders beliebt waren bei Erstsemestern auch Bayern und Berlin (je neun Prozent plus). Deutlich niedriger fiel der Zuwachs in Bremen (plus drei Prozent) sowie Sachsen und Brandenburg (je plus zwei Prozent) aus.

© sueddeutsche.de/dpa/holz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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