Studie:Zahl der Ausbildungsverträge in NRW stark gesunken

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Eine Auszubildende zur Schweißerin arbeitet an einem Stück Metall. (Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild)

Die duale Ausbildung und auch die schulische Berufsausbildung in Nordrhein-Westfalen haben an Zulauf verloren. Eine Studie nimmt 2011 bis 2021 in den Blick und sieht deutliche Rückgänge.

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Gütersloh (dpa) - In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der abgeschlossenen dualen und schulischen Ausbildungsverträge einer Studie zufolge binnen zehn Jahren deutlich gesunken. 2021 wurden 142 000 Ausbildungsverträge unterzeichnet - rund 33.000 weniger als noch 2011, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Länderbericht „Monitor Ausbildungschancen 2023“ im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Das bedeute einen Rückgang von 19 Prozent. Das Minus falle damit in NRW deutlich höher aus als im Bundesdurchschnitt mit einer Abnahme um 12,5 Prozent.

Im Einzelnen betrifft der Rückgang die duale Ausbildung mit einem Minus von 17 Prozent in NRW binnen zehn Jahren. Ähnlich sei der Trend hier auch bundesweit, hieß es in der Analyse des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS). Anders sehe es bei der schulischen Berufsausbildung aus: In NRW verliere sie ebenfalls stark und sei 2021 sogar auf 25 Prozent weniger Zulauf gekommen als 2011. Im deutschlandweiten Schnitt gab es hingegen ein leichtes Plus von einem Prozent - in elf von 16 Bundesländern wurde ein Anstieg verzeichnet.

Die duale Ausbildung erfolgt in Ausbildungsbetrieb und Berufsschule. Die schulische Berufsausbildung findet überwiegend in der Berufsschule statt, etwa für die Branchen Gesundheit und Erziehung. Angesichts des Fachkräftemangels brauchten beide Ausbildungsbereiche mehr Nachwuchs, betonte der Studienautor, FiBS-Direktor Dieter Dohmen. Es müsse gelingen, wieder viel mehr junge Leute in Ausbildung zu bringen.

Auffallend ist laut Studie für NRW auch, dass bei jungen Menschen mit Hauptschulabschluss die Übergangsquoten in einer Berufsausbildung erheblich sanken, dagegen bei Schulabgängern mit Hochschulberechtigung stark anstiegen. Schon bei einer deutschlandweiten Auswertung im Januar hatte Dohmen gemahnt, dass es für junge Leute mit Hauptschulabschluss immer schwieriger werde, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Zugleich erfreue sich eine Berufsausbildung bei Abiturienten seit Jahren wachsender Beliebtheit.

© dpa-infocom, dpa:230504-99-553058/2

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