Ausbildung:Fernuni Hagen überlastet - Studentenzahl wird reduziert

Hagen (dpa) - Sie wirbt damit, dass auch das eigene Wohnzimmer ein Hörsaal sein kann: die Fernuniversität Hagen. Die staatliche Hochschule ist so beliebt, dass sie nun die Zahl der Studierenden zurückschrauben muss.

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Hagen (dpa) - Sie wirbt damit, dass auch das eigene Wohnzimmer ein Hörsaal sein kann: die Fernuniversität Hagen. Die staatliche Hochschule ist so beliebt, dass sie nun die Zahl der Studierenden zurückschrauben muss.

Deutschlands größte Hochschule, die Fernuniversität Hagen, klagt nach jahrelangem Studentenzuwachs über Überlastung und zieht die Notbremse. Zum Sommer wird die Zahl der Studenten um zehn Prozent gedrückt, von 88 000 auf rund 80 000. „Die Belastungsgrenze ist erreicht“, sagte Rektor Helmut Hoyer in Hagen. Die Zahl der Studierenden habe sich in sieben Jahren verdoppelt. Die Ressourcen seien aber nicht gestiegen.

Den Rückgang um rund zehn Prozent hat die Hochschule durch eine Verkürzung der Einschreibefristen erreicht. Bislang konnte man sich das ganze Jahr über in Hagen einschreiben. Damit kam die Hochschule ihrer Hauptklientel entgegen, Berufstätigen, die parallel zu ihrer Arbeit studieren wollen. Jetzt sind die Anmeldezeiten auf jeweils zwei Monate vor dem Winter- und Sommersemester verkürzt worden und entsprechen damit den Fristen an den Präsenzhochschulen. Das habe zu weniger Neueinschreibungen und Rückmeldungen geführt, sagte Hoyer. Eine Studienplatzbeschränkung gebe es weiterhin nicht.

Um die Qualität zu sichern, hat die Fernuni zehn neue Professoren und 100 wissenschaftliche Mitarbeiter eingestellt. Die Hochschule mit einem Gesamtetat von 100 Millionen Euro wird zu zwei Dritteln vom Land Nordrhein-Westfalen getragen. Hoyer plädierte für eine Aufstockung der Mittel. Auch andere Bundesländer und der Bund sollten sich stärker beteiligen.

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