Arbeitsmarkt:Gewerkschafter und Ökonomen lehnen «Robotersteuer» ab

Nach Ansicht von Reiner Hoffmann lenkt die Debatte um die Robotersteuer „von den zentralen Herausforderungen ab“. (Foto: Michael Kappeler)

Berlin (dpa) - Gewerkschafter und Ökonomen lehnen eine Steuer für den Einsatz von Robotern ab. "Die Debatte um die Robotersteuer lenkt von den zentralen Herausforderungen ab", sagte der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, der "Welt am Sonntag".

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Berlin (dpa) - Gewerkschafter und Ökonomen lehnen eine Steuer für den Einsatz von Robotern ab. „Die Debatte um die Robotersteuer lenkt von den zentralen Herausforderungen ab“, sagte der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, der „Welt am Sonntag“.

Der rasante Wandel der Arbeitswelt müsse offensiv angegangen werden. Dazu gehörten mehr Investitionen in Weiterbildung, in die Gestaltung der digitalen Arbeitswelt und den Ausbau der Mitbestimmung der Beschäftigten. Nur so lasse sich ein hohes Beschäftigungsniveau sichern.

Post-Chef Frank Appel hatte zuletzt in einem Interview angeregt, in Zukunft bei der Arbeit von Menschenhand auf die Mehrwertsteuer zu verzichten und nur noch die Arbeit von Robotern zu besteuern. „Warum denn nicht? Man sollte das zumindest einmal durchdenken. Lebensmittel etwa sind ja auch vergünstigt bei der Mehrwertbesteuerung“, hatte Appel der „Welt“ gesagt.

Ifo-Präsident Clemens Fuest kritisierte die Idee, weil der Staat zugleich die Entwicklung von Robotern fördere. „Gleichzeitig Extrasteuern auf Roboter einzuführen wäre widersprüchlich.“ Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen sagte der „Welt“: „Den technischen Fortschritt auszubremsen, um Arbeitnehmer zu beschützen, wird über kurz oder lang nicht funktionieren.“

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