Schadhaftes Notfallmittel:Rückrufaktion für Allergikerspritze

Der Autoinjektor Jext®. Bei dem Adrenalin-Pen besteht das Risiko, dass die Lösung bei der Anwendung nicht wie vorgesehen in den Muskel des Patienten abgegeben wird. (Foto: dpa)

Schwere Allergien auf Nahrungsmittel oder Insektenstiche können tödlich enden. Davor schützen bestimmte Notfallmittel wie zum Beispiel das Adrenalin-Präparat Jext. Einige Chargen dieses Medikaments sind fehlerhaft und müssen dringend umgetauscht werden.

Wegen möglicher lebensgefährlicher Fehlfunktion hat der Hersteller eines Allergie-Notfallmittels fünf Chargen des Adrenalin-Autoinjektors Jext zurückgerufen. Der Adrenalin-Pen, ein Injektionsgerät, wird im Notfall bei schweren allergischen Reaktionen etwa auf Nahrungsmittel oder Insektenstiche verwendet.

Es besteht nach Angaben des Herstellers bei einigen Chargen das Risiko, dass die Adrenalinlösung nicht korrekt in den Muskel des Patienten abgegeben wird. Patienten könnten ihren lebensbedrohlichen Schock unter Umständen nicht ausreichend behandeln, sagte Maik Pommer vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn.

Der Hersteller ALK-Abelló Arzneimittel GmbH rief in Abstimmung mit dem Institut die Präparate von Patienten, Apotheken und Großhändlern zurück. Betroffen seien vier Chargen der Stärke Jext 300 Mikrogramm (0000815814, 0000800191, 0000799410, 0000738773) und eine Charge der Stärke Jext 150 Mikrogramm (0000844768). Auch Jext-Parallelimporte der Unternehmen Eurim Pharm und Pharma Gerke seien betroffen.

Für Fragen hat der Hersteller von diesem Dienstag an eine Telefon-Hotline eingerichtet (040-703845-0). Alle betroffenen Chargen sind auch auf der Internetseite des Herstellers (www.alk.de) abrufbar.

Patienten, die ein Notfallmedikament mit einer dieser Bezeichnungen besitzen, sollten dieses in ihre Apotheke zurückbringen. Sie erhalten dort einen Ersatz-Pen, dessen Kosten der Hersteller trägt. Zur Sicherheit sollten sie auch einen eventuell betroffenen Pen bei sich tragen, bis ein Ersatzinjektionsgerät erhältlich sei.

Erst Ende Oktober waren drei Chargen des Insulinpräparats "NovoMix 30 FlecPen" (Novo Nordisk) zurückgerufen worden. Bei einer Kontrolle war aufgefallen, dass die Insulinkonzentrationen nicht stimmten.

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