Die diplomatische Vertretung der USA in Kuba hat vor einem möglichen Cholera-Ausbruch auf der Karibikinsel gewarnt. Es gebe Hinweise auf einen Ausbruch im Osten Kubas und Berichte über einzelne Fälle in der Hauptstadt Havanna, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung.
Nach Informationen der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation OPS zählen auch ausländische Touristen zu den Betroffenen: Ein Italiener, zwei Venezolaner und zwei Chilenen hätten sich während ihres jüngsten Kuba-Aufenthaltes mit Cholera angesteckt.
Die Cholera galt in Kuba seit 1882 als ausgerottet. Im Sommer 2012 räumten die kubanischen Behörden ein, dass es mehr als 400 neue Fälle auf der Insel gebe - angeblich erstmals seit mehr als einem Jahrhundert. Anfang 2013 bestätigten die Behörden Gerüchte über 51 neue Fälle in der Hauptstadt Havanna. Auf weitere Informationen verzichteten sie jedoch, um keine Panik auszulösen, hieß es von Seiten der OPS.
Auch in anderen Karibikstaaten wütet die Cholera: So kämpft Haiti nach dem schweren Erdbeben 2010 weiter mit einer Epidemie, die bereits mehr als 7500 Menschen das Leben kostete. Der Hurrikan Sandy, der im Herbst 2012 die Karibikinseln verwüstete, hat die Ausbreitung noch begünstigt. Auch in der Dominikanischen Republik wurden Erkrankungen bekannt.
Cholera-Bakterien werden über Lebensmittel oder Trinkwasser verbreitet, wenn diese mit menschlichen Fäkalien verunreinigt sind. Infizierte bekommen sehr starken Durchfall; der Körper verliert bis zu 25 Liter Flüssigkeit am Tag. Wird der extreme Wasser- und Salzverlust behandelt, ist die Krankheit aber in 99 Prozent der Fälle heilbar.
Vorbeugen können Reisende, indem sie nur abgekochtes oder abgefülltes Wasser trinken. Speisen sollten gut durchgegart, Obst geschält werden. Auch häufiges Händewaschen reduziert die Ansteckungsgefahr.