Infektionskrankheit:Verdacht auf Lassa-Fieber in Düsseldorf nicht bestätigt

In Düsseldorf liegen zwei Männer auf der Sonderisolierstation. Doch anders als ursprünglich gemeldet, haben sie sich offenbar doch nicht mit dem gefährlichen Lassa-Virus infiziert.

Der Verdacht auf Lassa-Fieber bei zwei in Düsseldorf behandelten Patienten hat sich bei Wiederholungstests nicht bestätigt. Die beiden Patienten befinden sich aber weiter auf der Sonderisolierstation des Krankenhauses. Sie gelten solange als Verdachtsfälle, bis das Ende der Inkubationszeit erreicht ist, teilte die Uniklinik in Düsseldorf am Wochenende mit.Sie waren am Mittwoch in die Klinik aufgenommen worden.

Das Virus war Ende Februar von einem Mann nach Deutschland eingeschleppt worden, der zuvor in Togo als Krankenpfleger gearbeitet hatte. Er war bereits erkrankt in Köln angekommen, wo er wenige Stunden später starb. Erst mehrere Tage später stellte sich heraus, dass er eine Infektion mit dem gefährlichen Virus hatte.

Experten hatten zunächst die Gefahr weiterer Ansteckungen für sehr gering gehalten. Zu dem gestorbenen Patienten hatten nach früheren Angaben 33 Mitarbeiter der Kölner Uniklinik und 12 Mitarbeiter des dortigen Gesundheitsamts Kontakt.

Dann zeigte sich, dass sich ein Bestatter aus Rheinland-Pfalz infiziert hatte, der Kontakt zum Leichnam des Kölner Patienten hatte. Dieser Mann ist schwer erkrankt und wird in Frankfurt am Main behandelt. Seine Ärzte sind allerdings optimistisch, dass der Infizierte wieder gesund wird.

Lassa zählt wie Ebola und Dengue-Fieber zu den hämorrhagischen Fiebern. Die Erreger können Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen auslösen, später sind Hautblutungen, Durchfall und Erbrechen möglich. In den meisten Fällen verläuft die Infektion jedoch mild.

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Frankfurt
:Deutscher infiziert sich mit Lassa-Virus - erste Ansteckung außerhalb Afrikas

Der Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens hatte zuvor Kontakt mit der Leiche eines Infizierten.

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