Hautkrankheiten im Überblick:Einmal Herpes - immer Herpes

Die meisten Menschen leiden immer mal wieder an den Lippenbläschen. Was Lippenherpes auslöst und was dagegen hilft.

Von Sarina Pfauth

Für viele Menschen sind sie eine Art Stressbarometer. Zuverlässig blühen in anstrengenden Zeiten die Lippenbläschen auf.

Symptome: Meist kündigt sich das Malheur mit Jucken, Spannen und Kribbeln an: Wer einmal mit dem Herpes-Virus infiziert ist, leidet immer wieder unter schmerzenden Bläschen auf der Haut und an den Schleimhäuten, vor allem im Mund und an den Lippen. Die Fieberbläschen sind zunächst mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, trocknen aber nach einigen Tagen ein und es bildet sich eine Kruste, die schließlich abfällt. Die Beschwerden dauern selten länger als zehn Tage.

Ursachen/Auslöser: Verantwortlich ist das Herpes-simplex-Virus. Es wird durch direkten Kontakt mit Sekreten des Mundes übertragen. Nach der Infektion bleibt das Virus ein Leben lang im Körper. Ist das Immunsystem stark, hält es den Erreger unter Kontrolle. Doch bahnt sich beispielsweise eine Erkältung an oder hat der Betroffene Stress, werden die Viren wieder aktiv, wandern entlang der Nervenzellen zur Hautoberfläche und es bilden sich neue Bläschen. Auch zu viel Sonne oder hormonelle Veränderungen können die Beschwerden auslösen. Vier Fünftel der deutschen Bevölkerung tragen das Virus in sich - allerdings bekommen manche Menschen nie Lippenbläschen, obwohl sie infiziert sind.

Behandlung: In Apotheken sind Virusmittel, etwa mit dem Wirkstoff Aciclovir, frei verkäuflich. Werden sie schon beim ersten Jucken auf die betroffenen Stellen aufgetragen, können sie verhindern, dass die Bläschen sich stark ausprägen - oder zumindest die Leidenszeit verkürzen. Daneben können austrocknende und desinfizierend wirkende Salben aufgetragen werden. Salbeitee kann Schmerzen im Mund lindern.

Vorbeugung: Schützen kann man sich vor Herpes kaum - etwa vier Fünftel der Deutschen sind mit dem Virus infiziert, die meisten Menschen stecken sich unbemerkt schon im Kleinkindalter an. Für Säuglinge kann Herpes allerdings lebensgefährlich sein. Bei Neugeborenen können die Viren ins Blut gelangen, sich im ganzen Körper ausbreiten und eine Gehirnentzündung auslösen.Deshalb sollten sich Menschen mit Lippenbläschen von sehr kleinen Babys fernhalten.

Ein zweiter Typ von Herpes-Simplex-Viren löst Genital-Herpes aus. Die schmerzhaften Bläschen treten dabei beispielsweise an den Schleimhäuten der Geschlechtsorgane auf. Genital-Herpes wird gewöhnlich sexuell übertragen und mit Virushemmern behandelt.

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