Gesundheit:Telemedizin: Überwiegend gute Erfahrungen, aber ausbaufähig

Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hausarztpraxen dürfen ihre Patienten auch mit Hilfe von Telemedizin versorgen. „Bislang wurde diese Möglichkeit von den Ärztinnen und Ärzten allerdings nur sehr zögerlich in Anspruch genommen“, bedauert Barbara Voß, Leiterin der Techniker Krankenkasse (TK) Hessen. Die Akzeptanz in der Bevölkerung wäre da, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK zeigte. 90 Prozent finden die Idee von telemedizinisch begleiteten Hausbesuchen „gut“ oder sogar „sehr gut“. Forsa hatte im Juni insgesamt 1002 Personen ab 18 Jahren in Hessen telefonisch befragt. Bei der Telemedizin beobachten und beraten Ärzte einen Patienten aus der Ferne, etwa per Videoübertragung über Computer oder Handy. Patient und Arzt müssen nicht am gleichen Ort sein.

Nach Angaben des Hausärzteverbands machen die Praxen überwiegend gute Erfahrungen mit sogenannten Versorgungsassistentinnen (Verah) - sowohl in der Hausarztpraxis als auch mit Hilfe von Telemedizin bei Hausbesuchen. Die Versorgung der Menschen gerade in ländlichen Gebieten werde immer mehr zur Teamarbeit, sagte Christian Sommerbrodt, der Vorsitzende des Hausärzteverbands Hessen. „Nicht alles muss der Arzt oder die Ärztin selbst machen.“

Eine weitere Möglichkeit, Patienten telemedizinisch zu betreuen, sind Videosprechstunden. Zwei von drei Menschen in Hessen möchten das gern nutzen, wie die Forsa-Umfrage im Auftrag der TK ergab. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen wurden im ersten Quartal dieses Jahres knapp 52.000 Videosprechstunden durchgeführt und abgerechnet.

© dpa-infocom, dpa:231112-99-915063/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: