Krankenhausreform:MV-Kliniken fordern Abbau von Bürokratie

Lesezeit: 1 min

Stefanie Drese (SPD), die Sozial- und Gesundheitsministerin von Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: Jens Büttner/dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Schwerin (dpa/mv) - Die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern fordern im Zuge der angekündigten Krankenhausreform in Deutschland weniger Bürokratie. Nach der letzten von vier Regionalkonferenzen zur Zukunft der Kliniklandschaft in MV erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) am Donnerstag in Schwerin, zum Abbau von Bürokratie habe es viele wertvolle Hinweise gegeben, „die ich mit nach Berlin nehme“. Drese ist Mitglied der Redaktionskonferenz von Bund und Ländern zur Erarbeitung des angekündigten Gesetzentwurfs zur Krankenhausreform.

Drese betonte: „Die Krankenhausreform ist eine Chance, um durch die Einführung einer Vorhaltevergütung ökonomischen Druck abzubauen.“ Damit soll von den Häusern der Druck zu immmer mehr Behandlungsfällen genommen werden. Dies sei wichtig, um auch in Zukunft Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sagte Drese. Weitere Ziele der Reform seien für sie die Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität sowie die Entbürokratisierung des Systems.

Drese unterstrich, dass in MV jedes Krankenhaus gebraucht werde. Allerdings müsse sich jedes Haus auf den Weg machen, um sich zukunftsfest aufzustellen. Ein „Weiter so“ könne es nicht geben, da dadurch über kurz oder lang reihenweise Krankenhäuser in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen würden. Nötig seien eine Veränderungs- und auch Kooperationsbereitschaft. In der Diskussion ist unter anderem eine größere Spezialisierung der Häuser.

Neben der anstehenden Krankenhausreform haben die Kliniken auch eine ganz akute Baustelle. Viele Häuser in ganz Deutschland klagen über Finanzschwierigkeiten. In MV bewerte etwa die Hälfte der Krankenhäuser ihre Liquiditätslage als kritisch, hatte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (KGMV), Uwe Borchmann, Mitte September beklagt. Für mehr als 80 Prozent der Häuser werde ein negatives Jahresergebnis für 2023 erwartet und damit für so viele Häuser wie noch nie.

Seit der Corona-Pandemie sei die Patientenzahl um mehr als zehn Prozent zurückgegangen. Dennoch verblieben den Kliniken die fixen Vorhaltekosten für den Betrieb, denn sie könnten ungeachtet des Patientenrückgangs nicht einfach Abteilungen schließen oder zusammenlegen. Zuletzt hatte die Insolvenz der Warnow-Klinik Bützow (Landkreis Rostock) Schlagzeilen gemacht.

© dpa-infocom, dpa:230928-99-370416/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: