Gesundheit - Ravensburg:Akten von Patienten im Altpapier gefunden

Ravensburg (dpa/lsw) - Nachdem 100 Aktenmappen mit teilweise sensiblen Patienteninformationen in einem Altpapiercontainer in Ravensburg gefunden wurden, versucht die Staatsanwaltschaft die Hintergründe aufzuklären. Die Akten wurden bereits am 4. Dezember in dem Container gefunden.

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Ravensburg (dpa/lsw) - Nachdem 100 Aktenmappen mit teilweise sensiblen Patienteninformationen in einem Altpapiercontainer in Ravensburg gefunden wurden, versucht die Staatsanwaltschaft die Hintergründe aufzuklären. Die Akten wurden bereits am 4. Dezember in dem Container gefunden.

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag sagte, stammen die Akten von einem Arzt, der früher als Kooperationspartner seine Patienten in der Oberschwabenklinik (OSK) behandelt hat. Insofern waren die Akten zeitweise auch in der OSK gelagert. Der Mediziner - er ist mittlerweile im Ruhestand - habe sich bisher nicht gegenüber der Staatsanwaltschaft geäußert. Nun müsse geprüft werden, ob der Arzt die Akten aus der Klinik zu recht mitgenommen hat.

Klar sei, dass die Akten aus den Jahren 1997 bis 2008 nicht ordnungsgemäß entsorgt wurden. Dies sei ein gravierender Verstoß gegen den Datenschutz. Es wurde zwar ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, gleichwohl sei die Rechtslage "nicht ganz eindeutig" und daher zunächst schwierig zu bewerten.

Winfried Leiprecht, Sprecher der Oberschwabenklinik, betonte am Freitag, der einstige Partner habe die Akten mit den sensiblen Daten offenbar nicht professionell vernichten lassen. Diese stammten nicht aus dem Archiv der Klinik. Vielmehr habe der Belegarzt seine Patienten in der Klinik behandelt und die Akten wieder mit in seine Praxis genommen. Dies sei üblich in solchen Fällen, da die Patienten weiterhin in der Praxis von Belegärzten behandelt werden. "Dazu hat ein Arzt auch das Recht. Denn er muss ja als behandelnder Arzt darauf zurückgreifen können", sagte Leiprecht. Zuerst hatte die Schwäbische Zeitung über den Fall berichtet.

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