Hildesheim:Nach neuen Masernfällen Impfausweiskontrollen an Oberschule

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Nach dem Auftreten neuer Masernfälle hat der Landkreis Hildesheim an einer Oberschule in Söhlde am Mittwoch den Impfstatus von Schülern und Beschäftigten...

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Hildesheim (dpa/lni) - Nach dem Auftreten neuer Masernfälle hat der Landkreis Hildesheim an einer Oberschule in Söhlde am Mittwoch den Impfstatus von Schülern und Beschäftigten überprüft. Kontrolliert wurden die Impfpässe von 328 Schülerinnen und Schülern sowie von 40 Lehrkräften und anderen Personen, wie der Landkreis mittteilte.

53 Schüler sowie 8 Lehrer und Mitarbeiter hatten demnach entweder keinen Impfpass dabei oder die Einträge waren unvollständig. Sie hätten bis Donnerstagnachmittag Zeit, einen ausreichenden Impfschutz oder ihre Immunität nach durchgemachten Masernerkrankungen nachzuweisen. Anderenfalls dürften sie die Schule zunächst nicht mehr betreten.

Am vergangenen Freitag hatte eine an Masern erkrankte Person den Adventsbasar der Schule besucht. Diese hatte sich selber unbemerkt mit Masern angesteckt, nachdem sie flüchtigen Kontakt mit jemandem hatte, der sich bei einer Thailand-Reise mit der Krankheit infizierte. Die Person hatte auch einen Säugling aus dem Nachbarlandkreis Peine angesteckt, mit dem er zufällig zusammengetroffen war, und eine weitere aus seinem Bekanntenkreis. Damit waren vier Menschen an Masern erkrankt.

Das Gesundheitsamt des Landkreises rät allen ungeschützten Besuchern des Adventsbasars der Oberschule, einen Arzt aufzusuchen. Sollte sich jemand dort angesteckt haben, dürfte er oder sie ab kommenden Montag erste Krankheitsanzeichen wie Husten, wässriger Schnupfen oder Bindehautreizung haben, prognostizieren die Ärzte. Danach folgen die für Masern typischen Hautflecken. Wer diese Symptome habe, sollte vor einem Arztbesuch die Praxis anrufen, damit sich dort niemand infiziert. Ansteckend sind die Erkrankten schon drei bis fünf Tage vorher. Nach derzeitigem Wissensstand waren die Erkrankten aus dem Kreis Hildesheim nicht geimpft oder durch eine vorherige Masernerkrankung immunisiert.

Vom 1. März kommenden Jahres an gilt bundesweit eine Masern-Impfpflicht. Eltern müssen dann vor der Aufnahme in Kitas oder Schulen nachweisen, dass ihre Kinder geimpft sind. Greifen soll die Impfpflicht auch für Lehrer und Erzieherinnen sowie für Personal in medizinischen Einrichtungen. Daher sind nach Behördenschätzungen in Niedersachsen etwa 157 000 zusätzliche Impfungen notwendig.

Noch bis zum 22. Dezember läuft in Niedersachsen eine Impfaktion der Hausärzteschaft, um den Impfstatus in der Bevölkerung zu verbessern. Fachleute warnen vor Lücken im Impfschutz. Fast jeder zweite Bundesbürger muss demnach Impfungen auffrischen. In Niedersachsen hat fast die Hälfte aller Kleinkinder nicht alle empfohlenen Impfungen vollständig erhalten.

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