Ebola:Guinea verbietet den Verzehr von Flughunden

In Guinea geht die Angst vor Ebola um. Mindestens 61 Menschen sind schon gestorben. Um die Seuche einzudämmen, soll ab sofort Buschfleisch von den Tellern verschwinden.

Von kabl

Im westafrikanischen Guinea dürfen derzeit keine Flughunde gegessen oder für den menschlichen Verzehr verkauft werden. Das Verbot habe Gesundheitsminister Rene Lamah erlassen, berichtet die BBC. Damit soll die Ausbreitung des Ebola-Virus eingeschränkt werden, an dem in den vergangenen Wochen vermutlich 61 Menschen in Guinea gestorben sind.

Flughunde können den Erreger in sich tragen und weitergeben, ohne selbst zu erkranken. Die Tiere werden in Teilen Guineas zum Beispiel gegrillt oder als Suppeneinlage gegessen. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind Fälle bekannt, in denen sich Menschen außer über Flughunde auch bei Schimpansen, Gorillas, anderen Affen, Stachelschweinen und Antilopen mit dem Ebola-Virus infiziert haben. Der Verzehr solchen Buschfleisches trägt insgesamt dazu bei, dass in Tieren heimische Erreger auf den Menschen überspringen.

Außer in Guinea berichten auch die Behörden in den Nachbarländern Sierra Leone und Liberia von insgesamt 13 Verdachtsfällen. Fünf der Betroffenen seien bereits gestorben. Mitarbeiter der Organisation Ärzte ohne Grenzen, des Hamburger Tropeninstituts und der WHO sind in die Region gereist, um bei der Versorgung der Kranken, der Diagnostik und der Aufklärung der Bevölkerung zuhelfen. Ebola wird durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten übertragen.

Das Auswärtige Amt rät derzeit "dringend ab" von Reisen in die betroffen Regionen. Die WHO hingegen empfiehlt keine Reise-Einschränkungen.

© SZ vom 27.03.2014/kabl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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