Coronavirus Mers:Fund in der Fledermaus

Noch immer ist nicht ganz geklärt, wo und wie der Mensch sich mit dem Mers-Virus ansteckt. (Foto: dpa)

Forscher kommen dem Ursprung des Mers-Virus auf die Spur. Untersuchungen erhärten den Verdacht, dass Fledermäuse die Quelle der seit einem Jahr bekannten Erreger sind.

Der Ursprung des Mers-Coronavirus lässt sich nach Untersuchungen an Fledermäusen nun ein Stück weiter zurückverfolgen. In Saudi-Arabien entdeckten Forscher das Virus in den Fäkalien einer Fledermaus. Damit erhärtet sich der Verdacht, dass der Erreger von diesen Tieren zum Menschen gekommen sein könnte. So könnten Menschen das Virus mit getrockneten Kotpartikeln eingeatmet haben.

Das Mers-Virus wurde vor gut einem Jahr identifiziert. Mittlerweile sind 96 Patienten bekannt, von denen 47 gestorben sind. Die meisten Betroffenen gab es im arabischen Raum. Das Virus scheint sich, zumindest in seiner schwer verlaufenden Form, langsam auszubreiten. Dauerhaft bekämpfen lässt es sich jedoch nur, wenn bekannt ist, auf welchem Weg sich Menschen infizieren können.

Fledermäuse galten schnell als eine wahrscheinliche Quelle, da bei ihnen viele Coronaviren bekannt sind. Zu diesen zählen die aktuell kursierenden Mers-Viren. Exakt jenen Mers-Erreger, der derzeit Menschen befällt, entdeckten die Forscher um Ian Lipkin von der Columbia University jedoch nur in einer einzigen der rund 100 untersuchten Fledermäuse, wie die Wissenschaftler in einer Veröffentlichung der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC schreiben.

Geklärt sei der Ursprung des Virus daher noch nicht. Offen ist auch noch, welche Rolle infizierte (aber nicht erkrankte) Dromedare in Oman spielen, die kürzlich entdeckt wurden.

© SZ vom 23.08.2013/kabl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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